Politik

Weder Stabilität noch Kompetenz US-Senator zweifelt an Trumps Eignung

Senator Corker war einst als Vize im Gespräch - nun rügt er Trump scharf.

Senator Corker war einst als Vize im Gespräch - nun rügt er Trump scharf.

(Foto: AP)

Donald Trump gerät im Politikbetrieb der USA zunehmend in die Isolation. Nun meldet sich der republikanische Senator Corker mit scharfer Kritik. Beobachter rätseln nun, ob dies Vorbereitungen auf ein Amtsenthebungsverfahren sind.

Der prominente republikanische Senator Bob Corker spricht US-Präsident Donald Trump entscheidende Charaktermerkmale ab. "Der Präsident war bisher nicht fähig, die Stabilität oder etwas von der Kompetenz an den Tag zu legen, die er braucht, um erfolgreich zu sein", sagte der 64-Jährige. Er sprach Trump das Verständnis für das Wesen der USA ab. "Er hat zuletzt nicht zu erkennen gegeben, dass er verstanden hätte, was dieses Land gestern und heute groß gemacht hat", sagte Corker. "Er muss das Verhalten eines Präsidenten an den Tag legen, der zeigt, dass er das begreift."

Corker ist Senator von Tennessee. Der außenpolitische Experte wurde 2016 als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten unter Trump gehandelt. Er gilt als vergleichsweise besonnen und differenziert in seinen Wortmeldungen.

Die von Corker mehrfach benutzten Begriffe "Stabilität" und "Kompetenz" wurden von US-Medien aufmerksam registriert: Der Sender CNN und andere interpretierten sie als mögliche Vorboten einer so tiefgehenden Entfremdung zwischen Partei und Präsident, dass sie Trump unter Verweis auf den 25. Verfassungszusatz für grundsätzlich ungeeignet halten könnten, das Amt auszuüben. Zuvor hatten unter anderem die republikanischen Senatoren Jeff Flake und Lindsey Graham Trump für seine Haltung scharf gerügt. Trump griff diese daraufhin per Twitter-Nachrichten an.

"Wünschte, er wüsste, als wer er spricht"

Trump schlägt derzeit besonders scharfe Kritik entgegen, weil er nach gewalttätigen Zusammenstößen in Charlottesville Rassisten und Gegendemonstranten auf eine Stufe gestellt hatte. "Er hat nicht angemessen reagiert", sagte Corker. "Ich würde mir wünschen, dass ihm klar ist, als wer er spricht, dass er der Präsident aller Amerikaner ist."

In Trumps Präsidentschaft seien radikale politische Änderungen nötig, sagte Corker. "So geteilt wie dieses Land ist, sollten wir doch darauf hoffen, dass er ein wenig Selbstreflexion betreibt." Trump müsse aufhören, sich selbst so wichtig zu nehmen, sagte Corker. Der Präsident dürfe nicht jeden Morgen aufwachen und erstmal darüber nachdenken, was für ihn selbst gut sei.

In seinen letzten Urlaubstagen in Bedminster (New Jersey) reagierte Trump auch auf den Terroranschlag in Barcelona. Man werde alles tun, was nötig sei, um zu helfen, twitterte Trump. Wenig später legte er auf Twitter nahe, im Kampf gegen Terrorismus die Methoden von General John Pershing zu studieren - und sorgte damit für Befremden.

Quelle: ntv.de

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