George W. hält sich bedeckt Bush Senior unterstützt Romney
30.03.2012, 13:14 UhrDer frühere US-Präsident George Bush Senior unterstützt Mitt Romney nun auch offiziell. Offen ist, was Bush Junior davon hält. Er spreche "von Zeit zu Zeit" mit ihm, sagt Romney bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem Familienoberhaupt. "Wir sprechen die ganze Zeit", ergänzt Mutter Barbara, die Grande Dame der Republikaner.

Man beachte die Socken von George Bush Senior: Ein paar solcher Socken habe Bush Romney geschenkt, sagte ein Mitarbeiter Romneys später.
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US-Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney hat weitere prominente Rückendeckung aus der Bush-Familie erhalten: Nach seinem Sohn Jeb gab auch der ehemalige Präsident George Bush Senior eine Wahlempfehlung für ihn ab.
"Es ist für die Partei an der Zeit, sich hinter Gouverneur Romney zu versammlen", sagte Bush in Houston. Romney, der in lockerer Atmosphäre zusammen mit dem Ex-Präsidenten und dessen Frau Barbara vor die Presse trat, sagte, Bushs Unterstützung bedeute ihm "eine Menge".
"Barbara und ich sind sehr stolz, unsere vollständige und enthusiastische Unterstützung für unseren alten Freund Mitt Romney bekanntzugeben", sagte Bush. "Er ist ein guter Mann, er wird ein großartiger Präsident sein." Nach einer Aufforderung seiner Frau Barbara, den Country-Song "The Gambler" von Kenny Rogers zu singen, zitierte Bush freihändig aus dem Lied, es gebe eine Zeit, "wenn man einpacken muss".
Wichtiger Tag am Dienstag
Romney bedankte sich und verwies darauf, dass der kommende Dienstag für ihn sehr wichtig sei: Dann finden in den Bundesstaaten Wisconsin, Maryland sowie im Hauptstadtbezirk DC Vorwahlen statt. "Ich hoffe, bei diesen drei Wahlen eine ordentliche Zahl an Delegierten zu erhalten", sagte Romney.
Bushs "Endorsement" für Romney, wie die offizielle Unterstützung eines Kandidaten in den USA heißt, kommt nicht ganz überraschend: Bereits im vergangenen Dezember hatte Bush Romney angerufen und ihm gesagt, er unterstütze ihn. Öffentlich geäußert hatte Bush sich damals nicht.
Was macht George W.?
Jeb Bush, Ex-Gouverneur von Florida, hatte sich in der vergangenen Woche hinter Romney gestellt. Sein älterer Bruder George W. Bush hat noch keine Wahlempfehlung abgegeben. Auf die Frage, ob er sich schon mit George W. Bush getroffen habe, sagte Romney, er habe ihn nicht getroffen, spreche jedoch "von Zeit zu Zeit" mit ihm. Barbara Bush warf daraufhin ein: "Wir sprechen die ganze Zeit."

Romney hat die Unterstützung des Partei-Establishments, die konservative Basis sieht ihn allerdings noch immer mit Skepsis.
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Zuletzt hatte sich am Mittwoch der einflussreiche republikanische Senator Marco Rubio aus Florida für Romney ausgesprochen. Zusammen bilden Rubio und Bush Senior praktisch die gesamte Bandbreite der Republikaner ab: Bush Senior und vor allem seine Frau Barbara stehen für das würdige alte republikanische Establishment. Rubio dagegen ist ein Liebling der "Tea Party", jener ultrakonservativen Bewegung, die im Kampf gegen die Politik von US-Präsident Barack Obama entstanden ist.
Nach drei Monaten Vorwahl-Marathon liegt Romney bei den Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag klar in Führung, seine Konkurrenten Newt Gingrich und Rick Santorum wollen aber nicht aufgeben und spekulieren, was ungewöhnlich ist, auf eine Kampfabstimmung beim Nominierungsparteitag im August.
Santorums Sprecher Hogan Gidley sagte, "wir haben riesigen Respekt" vor George Bush Senior, "er ist einer meiner politischen Helden". Seine Lieblingszeile aus "The Gambler" sei allerdings "es wird genug Zeit zum Zählen geben, wenn alles vorbei ist".
Quelle: ntv.de, hvo/AFP