US-Wahl

Republikaner-Rennen bleibt offen Romney kann Santorum nicht abschütteln

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in North Dakota.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in North Dakota.

(Foto: REUTERS)

Der republikanische Vorwahlsieger steht auch nach dem "Super Tuesday" nicht fest. Favorit Romney gelingt zwar eine Reihe wichtiger Siege über seinen Rivalen Santorum, aber kein K.o.- Schlag. Unterm Strich gewinnt Romney in sechs Staaten, Santorum in drei. Gingrich gewinnt lediglich in Georgia.

Das Rennen der US-Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur ist auch nach zehn Vorwahlen am "Super Tuesday" nicht entschieden. Favorit Mitt Romney konnte zwar in sechs Bundesstaaten punkten – nach einem dramatischen Zweikampf unter anderem im besonders wichtigen Ohio. Aber es gelang ihm nicht, sich entscheidend von seinem hartnäckigen Verfolger Rick Santorum abzusetzen. Der erzkonservative Ex-Senator brachte es auf drei Siege und ließ keinen Zweifel daran, dass er sich auf eine lange Fortsetzung der Vorwahl-Schlacht vorbereitet.

Damit bleibt weiter offen, wen die Partei bei der Präsidentschaftswahl im November als Kandidat gegen den demokratischen Amtsinhaber Barack Obama aufstellen wird.

Die Familie Romney: Mitt und sein Sohn Thomas werden umringt von seiner Frau Ann (l.) und den Töchtern Jen (r.) und Allie.

Die Familie Romney: Mitt und sein Sohn Thomas werden umringt von seiner Frau Ann (l.) und den Töchtern Jen (r.) und Allie.

(Foto: REUTERS)

Romney siegte klar in Massachusetts, Virginia, Vermont, Idaho und Alaska. Ohio entschied er hauchdünn mit 38 Prozent der Stimmen für sich, Santorum kam hier auf 37 Prozent. Auch in Alaska hatte Romney mit 33 Prozent der Stimmen die Nase vorn – gefolgt von Santorum mit 30 Prozent. Santorum gewann in Oklahoma, Tennessee und North Dakota. Ohio kommt als hart umkämpfter "Swing State" bei Präsidentenwahlen eine besondere Bedeutung zu. Ein Sieg in diesem Staat hat nach Einschätzung von Experten einen großen symbolischen Wert.

Ex-Parlamentspräsident Newt Gingrich gewann lediglich in Georgia, will aber trotzdem im Rennen bleiben. Nach dem Sieg in seiner Heimatstaat setzt er nun auf die anstehenden Abstimmungen in den Südstaaten Alabama und Mississippi sowie im Bundesstaat Kansas, wo bereits am kommenden Samstag abgestimmt wird. Auch der radikalliberale Kongressabgeordnete Ron Paul erweckte nicht den Eindruck, in näherer Zukunft aufgeben zu wollen. Er hatte noch auf ein gutes Abschneiden bei der Abstimmung in Alaska gehofft.

Santorum feierte Sieg verfrüht

Bei einem Auftritt in Steubenville (Ohio) feierte sich Santorum bereits als Sieger des Tages: "Wir haben im Westen gewonnen, im Mittelwesten und im Süden und wir sind bereit, überall in diesem Land zu gewinnen". Er stellte sich in seiner Rede als Außenseiter dar, der trotz geringer Ausgangschancen - vor allem wegen mangelnder finanzieller Ausstattung - große Erfolge feiern kann. "Es gab keinen einzigen Staat, in dem ich mehr Geld ausgegeben habe als die Leute, gegen die ich dort gewann", sagte er.

Romney seinerseits präsentierte sich demonstrativ als Herausforderer von Obama. "Ich stehe bereit, ... unser Land zum Wohlstand zu führen", sagte er vor jubelnden Anhängern in Boston (Massachusetts). Auf seine Rivalen ging der schwerreiche Geschäftsmann kaum ein.

Insgesamt ging es am "Super Tuesday" um 437 Delegierte für den Nominierungsparteitag der Republikaner im August. Das ist mehr als ein Drittel der Stimmen, die ein Bewerber dort benötigt, um zum Kandidaten gekürt zu werden.

Nach einer Zwischenrechnung des Senders CNN kam Romney insgesamt auf mindestens 373 Delegierte, während Santorum 157 zugeschrieben wurden. Gingrich kam demnach auf 99, Paul auf 60. Für die Nominierung sind 1144 Delegierte nötig.

Romney hatte vor dem Super-Dienstag bereits acht Vorwahlen für sich entschieden: New Hampshire, Florida, Nevada, Maine, Arizona, Michigan, Wyoming und im Staat Washington. Santorum gewann in Iowa, Colorado, Minnesota und auch in Missouri. Gingrich hatte in South Carolina meisten Stimmen.

Quelle: ntv.de, dpa

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