US-Wahl

Gefahr für Obamas Dollar-Vorsprung Romney sammelt mehr Spenden

Mitt Romney hat als Präsidentschaftskandidat jetzt freie Bahn und kann auf großzügige Spenden seiner Republikaner hoffen.

Mitt Romney hat als Präsidentschaftskandidat jetzt freie Bahn und kann auf großzügige Spenden seiner Republikaner hoffen.

(Foto: AP)

Der Kandidat steht fest, jetzt rollt der Dollar: Romney arbeitet mit den Republikanern zusammen und sammelt im April fast so viel Geld wie Obama. Der muss sich Sorgen um seinen Bonus als Super-Spendensammler machen.

Für Mitt Romney hat sich der April gleich doppelt gelohnt. Erstens verlor er mit Rick Santorum seinen letzten ernsthaften Konkurrenten, zweitens nahm er wieder jede Menge Spenden ein. Für Obama könnte das durchaus problematisch werden: Sein geldwerter Vorsprung schmilzt dahin.

Zwar konnte Obamas Kampagne im April rund 25 Million Dollar an Spenden sammeln. Romney kam dagegen auf nur 11 Millionen. Nimmt man jedoch die Parteien hinzu, ändert sich das Bild. Obama und seine Demokraten bekamen im April knapp 44 Millionen überwiesen, Romney und die Republikaner rund 40 Millionen. Und weil der konservative Ex-Gouverneur inzwischen als Herausforderer von Obama feststeht, dürfte ihm auch ein Großteil der Spendeneinnahmen seiner Partei zugute kommen.

Milliarden-Marke in Sicht

Noch ist der direkte Abstand zu Obama allerdings gewaltig: Ende April hatte der Amtsinhaber noch knapp 115 Millionen Dollar auf dem Konto, Romney nur knapp 10 Millionen. Allerdings hat Romney mit 88 Millionen Dollar im harten Vorwahlkampf auch fast so viel ausgegeben wie Obama mit 104 Millionen – dabei musste sich der Präsident mit keinen nennenswerten Herausforderern herumschlagen. Nun hat Romney freie Bahn, und die Republikaner gelten als äußerst disziplinierte Spender.

Wahlexperten wie Chris Cilliza von der „Washington Post“ rechnen deswegen damit, dass Romney in den kommenden Monaten stark aufholen wird. Obamas Spendenrekord von 2008 könnte der Multimillionär egalisieren, vielleicht sogar übertreffen. „Damals nahm Obama 771 Millionen ein, verglichen mit [John] McCains 239 Millionen“, so Cilizza. In diesem Jahr dürften hingegen beide Präsidentschaftskandidaten die 700-Millionen-Marke deutlich übertreffen. Obamas konservative Gegner rechnen sogar mit einer „Milliarden-Kampagne“.

Ein Problem hat Romney allerdings: Die Spender seiner Vorwahl-Gegner wechseln die Seiten offenbar nicht so schnell wie die Kandidaten, von denen einige Romney bereits offen unterstützen. Nur etwa 600 der rund 50.000 Spender, die zuvor bereits für Santorum, Gingrich, Perry und Bachmann Schecks ausgestellt haben, tun dies nun auch für Romney. Das hat die Nachrichtenagentur „AP“ herausgefunden.

Super Pacs sind die neue Macht

Sorgen machen muss sich Romney deswegen aber nicht. Denn die Wahl 2012 wird wohl maßgeblich von sogenannten „Super Pacs“ mitentschieden. Diese Polit-Organisationen dürfen ohne Limit Spenden annehmen und Wahlkampfwerbung schalten. Nur mit den Kandidaten absprechen dürfen sie sich dabei nicht – was aber häufig gar nicht nötig ist, schließlich verfolgt man auch stillschweigend die gleichen Ziele.

Romneys wichtigster Super Pac „Restore Our Future“ hat nach eigenen Angaben im April rund 4 Millionen Dollar an Spenden eingenommen. Obamas Super Pac „Priorities USA“ kam dagegen nur auf knapp 1,6 Millionen. Noch erfolgreicher war der vom ehemaligen Bush-Berater Karl Rove geführte Super Pac „American Crossroads“ hatte Ende April rund 25 Millionen Dollar auf dem Konto.

Quelle: ntv.de

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