Waffenprogramm des Irak USA: Saddam kommt voran
11.05.2002, 09:54 UhrIrak macht nach den Worten von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld immer mehr Fortschritte bei seinen Programmen für atomare, biologische und chemische Waffen. Außerdem komme die Entwicklung von entsprechenden Trägerraketen voran, sagte Rumsfeld im US-Fernsehsender Fox News Channel.
"Der Appetit des irakischen Präsidenten Saddam Hussein auf solche Waffen ist enorm", sagte Rumsfeld. "Wir wissen, dass er sich auf sie konzentriert." US-Präsident George W. Bush hatte Irak zusammen mit Iran und Nordkorea als "Achse des Bösen" bezeichnet und ihm vorgeworfen, nach Massenvernichtungswaffen zu streben. Das verbietet eine Resolution, die der UN-Sicherheitsrat 1991 nach dem Ende des Golf-Krieges verabschiedet hatte. Eine von den USA geführte Allianz hatte damals Iraks Armee aus Kuwait vertrieben.
UN-Waffeninspektoren sollen die Einhaltung der Resolution kontrollieren. Im Dezember 1998 hatten sie jedoch Irak verlassen, kurz vor Luftangriffen der USA und Großbritannien, mit denen das Land zur Zusammenarbeit gezwungen werden sollte. Die UN und Irak haben bereits mehrfach über eine Rückkehr der Inspektoren beraten, aber noch kein Ergebnis erzielt.
Der Schwerpunkt solle weniger auf den Inspektionen in Irak liegen, sagte Rumsfeld. "Vielmehr muss man herausfinden, was die Iraker tatsächlich machen und sie entwaffnen und ihnen solche Waffen verwehren." Bush hat seit Beginn des Jahres wiederholt erklärt, die USA müssten handeln, damit Irak keine Massenvernichtungswaffen einsetzen könne. Das hatte Spekulationen genährt, Irak könne in dem von den USA erklärten Kampf gegen den Terrorismus nach Afghanistan das nächste Ziel sein und die US-Regierung warte nur auf den geeigneten Zeitpunkt für den Beginn einer Militäraktion.
Quelle: ntv.de