Politik

Angespannte Lage am Persischen Golf USA bauen Raketenabwehr aus

Der Iran rasselt unentwegt die Säbel – er hält sich nicht an internationale Abmachungen, hält die Atomenergiebehörde hin und testet Mittelstreckenraketen. Nicht nur dem Westen, auch den arabischen Ländern wird die Lage zu brisant. Jetzt verstärken die USA ihre dortigen Raketenabwehrsysteme – es ist eine Warnung an die Islamische Republik.

Irans Sedschil-2-Rakete soll Israel erreichen können.

Irans Sedschil-2-Rakete soll Israel erreichen können.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die USA bauen nach Informationen der "New York Times" ihre Raketenabwehrsysteme am Persischen Golf aus, um einen möglichen Angriff des Iran abfangen zu können. Zum einen sollen Spezialschiffe vor der iranischen Küste patrouillieren, zum anderen Abfangsysteme in mehreren arabischen Anrainerstaaten stationiert werden, wie die "New York Times" unter Berufung auf Regierungs- und Armeequellen berichtete.

Die Abwehrsysteme werden dem Bericht zufolge in Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Kuwait stationiert. Auch Oman sei um die Erlaubnis für eine Stationierung gebeten worden, doch seien dort noch keine Patriot-Abwehrsysteme eingetroffen. Die Bereitschaft der arabischen Staaten zur Unterstützung der US-Pläne erkläre sich mit ihrem wachsenden Unbehagen angesichts der militärischen Kapazitäten und Bestrebungen des Iran.

Israel soll beruhigt werden

Das "Patriot"-Abwehrsystem wird auch bei Bundeswehrübungen eingesetzt - hier in Nordvorpommern.

Das "Patriot"-Abwehrsystem wird auch bei Bundeswehrübungen eingesetzt - hier in Nordvorpommern.

(Foto: picture-alliance/ ZB)

"Unser oberstes Ziel ist es, die Iraner abzuschrecken", sagte ein Washingtoner Regierungsvertreter der Zeitung. Zweites Ziel sei die Wahrung der Sicherheit der arabischen Staaten, "damit diese sich nicht gezwungen fühlen, ebenfalls nuklear aufzurüsten". Zudem gehe es den USA auch darum, Israel zu beruhigen. Die Raketenabwehrsysteme könnten dem Bericht zufolge sowohl Vergeltungsaktionen Teherans auf mögliche UN-Sanktionen verhindern als auch Israel davon abhalten, iranische Atomanlagen anzugreifen.

Vor einigen Tagen hatte der Oberkommandierende der US-Streitkräfte am Golf, David Petraeus, bereits gesagt, in vier Ländern sollten Patriot-Systeme stationiert werden. Darüber hinaus seien Kreuzer mit einem "Aegis"-Warnsystem an den Golf entsandt worden. Diese mit Radar- und Abwehrsystemen ausgestatteten Schiffe können Mittelstreckenraketen orten.

Neue Sanktionen absehbar

Manöver des iranischen Militärs.

Manöver des iranischen Militärs.

(Foto: picture alliance / dpa)

Israel, die USA und deren westliche Verbündete werfen dem Iran vor, unter dem Vorwand der zivilen Nutzung der Kernenergie den Bau von Atomwaffen zu betreiben. Washington hatte bereits angekündigt, nach dem Jahreswechsel eine vierte Runde von UN-Sanktionen gegen den Iran anzustreben, sollte sich Teheran weiter gegen einen Kompromissvorschlag der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zur Schlichtung des Streits sperren.

Am Freitag hatte US-Außenministerin Hillary Clinton China aufgefordert, neuen Sanktionen gegen Teheran zuzustimmen. Der Iran hatte den IAEA-Vorschlag zurückgewiesen, Uran zur Anreicherung ins Ausland abzugeben. Damit sollte verhindert werden, dass der Iran das Uran selbst anreichert und somit waffenfähiges Material herstellt.

Quelle: ntv.de, dpa

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