Politik

Demjanjuk nach Deutschland USA leiten Ausweisung ein

Die US-Regierung hat erste Schritte zur Ausweisung des mutmaßlichen KZ-Wachmanns John Demjanjuk nach Deutschland eingeleitet. Die US-Einwandererbehörde erklärte, sie habe Deutschland um Papiere gebeten, die für eine Ausweisung des 88-Jährigen nötig seien. Die Staatsanwaltschaft wirft dem gebürtigen Ukrainer Beihilfe zum Mord an 29.000 Juden im Vernichtungslager Sobibor zur Last.

Vor zwei Wochen hatte das Amtsgericht München Haftbefehl gegen Demjanjuk erlassen. Sobald der Beschuldigte in Deutschland ist, soll er vernommen werden. Nach Angaben der Justiz ist eine Anklage sehr wahrscheinlich.

Nicht zwei Mal Glück

Es würde einer der letzten großen Prozesse gegen einen mutmaßlichen Täter des Nazi-Regimes sein. Demjanjuk gehörte nach Recherchen der NS-Fahndungsstelle in Ludwigsburg 1943 für ein halbes Jahr zu den Wachmannschaften des NS-Vernichtungslagers Sobibor in Polen. Demjanjuk war 1988 bereits in Israel wegen anderer Vorwürfe zum Tode verurteilt worden. Dieses Urteil wurde aber wieder aufgehoben, da seine Identität nicht eindeutig geklärt werden konnte. Demjanjuk wurde deshalb wieder aus israelischer Haft entlassen und konnte in die USA zurückkehren.

Quelle: ntv.de

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