Clinton trifft Nobelpreisträgerin Suu Kyi USA reichen Birma die Hand
02.12.2011, 10:46 UhrEin historischer Moment sei es für beide Länder, sagt die birmanische Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi bei einem Treffen mit US-Außenministerin Clinton. Diese stellt dem Land die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen in Aussicht, falls die Regierung die Reformen vorantreibt. Die Sanktionen sollen aber vorerst bestehen bleiben.
US-Außenministerin Hillary Clinton hat ihren historischen Besuch in Birma mit einem zweistündigen Gespräch mit Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi fortgesetzt. Das Treffen fand in dem Haus der 66-Jährigen statt, in dem sie jahrelang festgehalten worden war. "Die USA wollen für Birma ein Partner sein", sagte Clinton anschließend. "Dialog ist der Weg, um den Prozess der Demokratisierung voranzubringen", meinte Suu Kyi.
Suu Kyi begrüßte die , die US-Präsident Barack Obama seit dem Antritt der zivilen Regierung im März gesteuert hat. Er hatte vor zwei Wochen von "Reformschimmern" gesprochen. Die Regierung bewege sich mit der Freilassung politischer Gefangener in die richtige Richtung. Suu Kyi sagte, der Besuch Clintons sei ein historischer Augenblick für beide Länder. Sie forderte die vom Militär gestützte Regierung Birmas auf, für Rechtsstaatlichkeit zu sorgen, damit nicht mehr Menschen aus politischen Gründen inhaftiert würden. "Wir hoffen, dass wir da so bald wie möglich hinkommen."
Sanktionen bleiben bestehen
Birma stand seit 1962 unter der Knute des Militärs und wurde jahrelang von den westlichen Staaten geächtet und mit Sanktionen belegt. Ende der 1980er Jahre schlug das Militär die Demokratisierungsbewegung im Land nieder und erkannte 1990 den Wahlsieg der Partei von Suu Kyi nicht an. Die Nobelpreisträgerin war erst im November vergangenen Jahres freigelassen worden, kurz nach den ersten Wahlen seit 20 Jahren, die das Jahrzehnte lang regierende Militär zuließ.
Clinton hatte am Donnerstag zunächst in der Hauptstadt Naypyidaw mit Präsident Thein Sein und Ministern gesprochen. Sie hatte dabei die Sorge der USA über eine atomare Zusammenarbeit Birmas mit Nordkorea zum Ausdruck gebracht und die Freilassung aller politischen Gefangenen verlangt. Die Zeit sei noch nicht reif, um die Sanktionen zu beenden, sagte sie anschließend. Möglich seien aber engere diplomatische Beziehungen. Clintons Besuch ist die erste Reise eines ranghohen US-Regierungsvertreters nach Birma seit mehr als 50 Jahren.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts