Politik

Verschleppte Mädchen in Nigeria USA schalten sich ein

Die USA wollen relevante Geheimdienstinformationen mit Abuja austauschen.

Die USA wollen relevante Geheimdienstinformationen mit Abuja austauschen.

(Foto: REUTERS)

Seit drei Wochen befinden sich rund 200 junge Nigerianerinnen in der Gewalt der Boko-Haram-Sekte. Jetzt wollen die USA bei der Suche helfen, denn der Sektenführer kündigt einen furchtbaren Plan an.

Die USA haben der nigerianischen Führung Hilfe bei der Suche nach mehr als 230 entführten Schülerinnen zugesichert. Washington werde relevante Geheimdienstinformationen mit Abuja austauschen, sagte ein Vertreter der US-Behörden dem Fernsehsender CNN. Man werde sich auch diplomatisch und militärisch damit befassen, aber keine Truppen schicken. Auch eine Beteiligung an einer möglichen Rettungsaktion sei denkbar, berichtete der Sender.

Die radikalislamische Sekte Boko Haram hat sich, rund drei Wochen nach der Entführung, zu der Tat bekannt. "Ich habe eure Mädchen gekidnappt", zitiert die Zeitung "Sahara Reporters" den Anführer der Gruppe, Abubakar Shekau. Ein entsprechendes Bekennervideo war mehreren Medienorganisationen zugespielt worden.

Shekau will Mädchen verkaufen

Die Mädchen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren waren aus einer Schule in dem Ort Chibok im nordöstlichen Bundesstaat Borno verschleppt worden. Mehreren Dutzend gelang seither die Flucht. Wieviele Mädchen sich noch genau in der Gewalt der Extremisten befinden, ist unklar, jedoch sollen es mehr als 200 sein.

Shekau droht in dem Video, die Mädchen zu verkaufen. "Ich werde sie auf dem Markt verkaufen, so Allah es will", sagte der Extremistenführer laut einer CNN-Übersetzung. "Allah sagt, ich soll verkaufen, er befiehlt mir, zu verkaufen. Ich werde Frauen verkaufen." Er sagte sinngemäß, die Mädchen sollten verheiratet werden, anstatt zur Schule zu gehen.

Pläne für einen Gottesstaat

Die Sekte Boko Haram - der Name bedeutet etwa "westliche Bildung ist verboten" - will im Norden Nigerias einen Gottesstaat errichten. Die Regierung von Präsident Goodluck Jonathan wirkt völlig machtlos im Kampf gegen die Extremisten, die immer wieder Anschläge verüben. Jonathan hatte in einer Fernsehansprache zugegeben, dass seine Streitkräfte trotz wochenlanger Suche bisher keine Spur von den Schülerinnen haben.

Seit 2009 hat Boko Haram mehr als 6000 Menschen getötet. Allein bei einem Anschlag in einem Busbahnhof in der Hauptstadt Abuja Mitte April kamen mehr als 200 Menschen ums Leben.

Quelle: ntv.de, hla/dpa

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