Abrüstung atomarer Sprengköpfe USA und Russland einig
13.05.2002, 15:46 UhrDie USA und Russland haben sich auf ein Abkommen zur Abrüstung der Nukleararsenale geeinigt. Das teilten am Montag der amerikanische Präsidenten George W. Bush in Washington und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin in Moskau mit. Sie wollen den Vertrag, mit dem die Zahl der Atomsprengköpfe um zwei Drittel reduziert wird, nächste Woche bei ihrem Gipfeltreffen in Moskau (23. bis 26. Mai) unterzeichnen.
Nach Angaben eines hohen US-Beamten kamen die Russen den Amerikanern in einem entscheidenden Punkt entgegen: eine bestimmte Zahl von Sprengköpfen soll demnach nur außer Dienst gestellt und im Bedarfsfall reaktiviert werden. Moskau hatte bisher darauf bestanden, die Sprengköpfe zu zerstören. Der Beamte machte keine Angaben darüber, wie viele Sprengköpfe damit erhalten bleiben.
Dafür stimmten die Amerikaner zu, einen richtigen Vertrag abzuschließen. Als Bush und Putin sich im Herbst in den USA prinzipiell auf den Abbau der Offensivwaffen verständigten, setzte sich Bush für eine Vereinbarung ohne Vertragscharakter ein.
"Die USA und Russland haben sich auf einen Vertrag geeinigt, der die Atomarsenale auf zwischen 1.700 und 2.200 Sprengköpfe reduzieren wird. Dieser Vertrag wird das Erbe des Kalten Krieges zu den Akten legen", sagte Bush in Washington.
Die USA hatten im vergangenen Jahr den ABM-Vertrag über die Begrenzung von Raketenabwehrsystemen gekündigt, den sie 1972 mit der Sowjetunion geschlossen hatten. Die ABM-Kündigung erlaubt den USA den Aufbau einer flächendeckenden Raketenabwehr statt der bis dahin nur erlaubten zwei lokalen Abwehrgürtel.
Quelle: ntv.de