START-Vertrag läuft aus USA und Russland reden noch
04.12.2009, 10:14 UhrAm Samstag läuft der START-Abrüstungsvertrag zwischen den USA und Russland aus - doch das Nachfolgeabkommen ist noch nicht fertig.

Eine Scud-Rakete in Russland.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die USA und Russland werden ihr neues Abkommen zur Verringerung von Atomwaffen nicht wie zunächst geplant an diesem Samstag unterzeichnen. Die Verhandlungen für ein Nachfolgedokument des am 5. Dezember auslaufenden START-Vertrags über die Reduzierung strategischer Offensivwaffen müssten noch einige Tage fortgesetzt werden, teilte das russische Außenministerium nach Angaben der Agentur Interfax mit. Die "intensiven Bemühungen" zur Vorbereitung eines "rechtlich verbindlichen Vertrags" seien allerdings fast beendet, erklärte das russische Außenministerium.
Am kommenden Montag sei erneut ein Arbeitsgruppen-Treffen unter Leitung der Vizeaußenminister Russlands und der USA geplant. Zuletzt hatte die russische Seite von einigen wenigen prinzipiellen Problemen gesprochen. In der vergangenen Woche wurde dann eine Einigung bis Jahresende in Aussicht gestellt.

Am 5. April warb Obama in Prag für eine atomwaffenfreie Welt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
US-Präsident Barack Obama und Kremlchef Dmitri Medwedew hatten vor kurzem bei einem Treffen in Singapur erneut ihren Willen bekundet, die Abrüstungsverhandlungen bald abzuschließen. Unterschiedliche Vorstellungen gibt es etwa bei der Zahl der atomaren Sprengköpfe und Trägersysteme. Geplant ist, die Zahl nuklearer Sprengköpfe auf maximal jeweils 1675 zu senken. Zudem soll die Zahl der Trägersysteme je auf höchstens 1100 reduziert werden. Russland will stärker reduzieren als die USA. Offene Fragen gab es außerdem bei der Rüstungskontrolle.
Grundpfeiler der Waffenkontrolle
Der 1991 unterzeichnete START-Vertrag gilt als Grundpfeiler der Waffenkontrolle. Das Abkommen sah unter anderem die Halbierung der schweren sowjetischen Interkontinalraketen und eine Obergrenze von Atomsprenkgköpfen vor.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts/AFP