Nach Dissidenten-Flucht in China USA verraten nichts
30.04.2012, 20:54 UhrDie spektakuläre Flucht des blinden Dissidenten Chen aus seinem Hausarrest sorgt weiter für Spekulationen in den USA und China. Einige sprechen von einer Krise zwischen beiden Ländern.

Der Fall des blinden Menschenrechtlers kann zu Verstimmungen zwischen China und den USA führen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach der Flucht eines chinesischen Dissidenten wollen die USA Berichte über Verhandlungen mit China nicht kommentieren. Es gebe zu dem Fall nichts zu berichten, sagte US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland in Washington. Sie bestätigte allerdings, dass der Abteilungsleiter für Ostasien und den Pazifikraum im US-Außenministerium, Kurt Campbell, nach Peking gereist ist. Dies sei jedoch ein normaler Vorgang im Vorfeld einer Reise von Außenministerin Hillary Clinton.
Auch Mitarbeiter der US-Botschaft in Chinas Hauptstadt, wo der blinde Bürgerrechtler Chen Guangcheng nach Angaben von Menschenrechtlern Unterschlupf gesucht hat, lehnten am Montag jeden Kommentar ab. Lokale Medien hatten zuvor darüber berichtet, dass Campbell zu Verhandlungen mit China über den Fall in das Land gereist sei. Die USA haben Aussagen, wonach Chen in der US-Botschaft in Peking Zuflucht gesucht hat, bislang weder bestätigt noch dementiert. Dem Dissidenten war zuvor die Flucht aus dem Hausarrest gelungen.
Der Vorfall überschattet wichtige Verhandlungen zwischen den USA und China. Clinton wird am Donnerstag mit US-Finanzminister Timothy Geithner zu Gesprächen über Wirtschaft und Sicherheit in Peking erwartet.
Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf US-Regierungskreise, Chinas Führung habe sich am Sonntag getroffen, um die Gespräche mit Clinton vorzubereiten. Dabei könne es auch eine harte Reaktion auf den Chen-Fall geben.
Quelle: ntv.de, dpa