Politik

Selbstmordanschlag im Irak Über 50 Pilger getötet

Millionen Schiiten besuchen derzeit den heiligen Schrein von Kerbala.

Millionen Schiiten besuchen derzeit den heiligen Schrein von Kerbala.

(Foto: dpa)

In Basra sprengt sich ein Selbstmordattentäter in die Luft und tötet mindestens 50 Menschen. Nahezu 100 werden verletzt. Der Mann ist als Polizist verkleidet und verteilt zuvor Kekse an die Umstehenden. Der Anschlag könnte die politische Krise im Irak verschärfen.

Ein als Polizist verkleideter Selbstmordattentäter hat in Basra mehr als 50 Menschen getötet, die sich auf einer Pilgerfahrt befanden. Mindestens 100 weitere Personen seien verletzt worden, sagte der Chef der Gesundheitsbehörde von Basra. Die Gläubigen waren anlässlich eines Gedenkfestes auf dem Weg zu einem Schiitenschrein in der Pilgerstadt Kerbela.

"Ein Terrorist in Polizeiuniform und mit gefälschtem Dienstausweis ist zu einem Checkpoint vorgedrungen und hat sich inmitten von Polizisten und Pilgern in die Luft gesprengt", sagte ein Vertreter der Polizei. Nach Angaben von Augenzeugen hatte der Angreifer vor der Tat zunächst Kekse verteilt und sich dann, als sich Polizisten näherten, in die Luft gesprengt.

In der Nähe der Stadt Mossul wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen drei Polizisten bei einem weiteren Bombenanschlag getötet. Dabei hatte es der Angreifer offenbar ebenfalls auf Pilger abgesehen.

Millionen werden erwartet

In Kerbela versammelten sich am Samstag Millionen von Gläubigen, um das Ende der Trauerzeit für den im Jahr 680 dort getöteten Imam Hussein bin Ali zu begehen, dem Enkel des Propheten Mohammed. In den vergangenen Jahren war es bei diesen Wallfahrten immer wieder zu blutigen Anschlägen auf Schiiten gekommen.

Erst vor waren mehr als 40 Menschen bei einem Selbstmordanschlag im Irak ums Leben gekommen. Die jüngste Welle der Gewalt hat Sorgen vor einem Bürgerkrieg zwischen Sunniten und Schiiten angefacht. Die Einheitsregierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki droht am Streit zwischen diesen Gruppen zu zerbrechen. Nach dem Abzug der letzten US-Truppen aus dem Irak Ende 2011 war der Irak von einer Serie von Sprengstoffanschlägen erschüttert worden.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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