Opfer als Zeugen im Breivik-Prozess Überlebende sagen aus
26.04.2012, 11:06 Uhr
Harald Føsker überlebte den Bombenanschlag im Osloer Regierungsviertel. Der heute 67-Jährige verlor dabei 80 Prozent seiner Sehkraft.
(Foto: AP)
Vor Gericht in Oslo sagen die Überlebenden der Attentate vdes Massenmörder Breivik aus. Ein Büroangestellter aus dem Regierungsviertel berichtet von der Detonation von Breiviks 950-Kilo-Bombe am 22. Juli 2011.
Im gegen den norwegischen Rechtsextremisten Anders Behring Breivik hat der erste Überlebende des Bombenanschlags im Osloer Regierungsviertel ausgesagt. Als die Bombe explodierte, habe er sofort gewusst, dass es ein terroristischer Anschlag war, sagte der 67-jährige Harald Føsker vor dem Osloer Amtsgericht. Er habe in seinem Büro schwer verletzt am Boden gelegen und nicht getraut, sich zu bewegen, falls die Explosion ein Loch in den Boden geschlagen haben sollte.
Der geständige Attentäter Breivik hatte am 22. Juli vergangenen Jahres eine 950 Kilogramm schwere Autobombe aus Kunstdünger in der Osloer Innenstadt gezündet. Acht Menschen starben, mehr als 200 wurden verletzt. Im Tagesverlauf werden weitere Überlebende aussagen.
Breivik hatte vergangene Woche während der ersten Prozesstage gesagt, er habe nach dem Bombenanschlag . Sein Ziel sei es gewesen, die gesamte Regierung zu töten, auch den Staatschef. Anfang der Woche hatte sich der geständige Massenmörder . Manche der Verletzten oder Toten im Osloer Regierungsviertel hätten keine Verbindung zur Politik gehabt, sagte er.
Breivik hatte im vergangenen Sommer insgesamt 77 Menschen getötet. Bei seinem Amoklauf auf der Fjordinsel Utøya starben 69 Teilnehmer eines Sommercamps der Jugendorganisation der norwegischen Sozialdemokraten. Der 33-Jährige muss sich wegen Terrorismus und vorsätzlichen Mordes verantworten. Das Urteil soll im Juni oder Juli dieses Jahres verkündet werden.
Quelle: ntv.de, dpa