Politik

Schwester-Rivalitäten Union demonstrativ geschlossen

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hat ihre Partei vor einer Debatte über die Rollenverteilung von CDU und CSU im Wahlkampf gewarnt. Auch andere führende Politiker der Union traten Berichten entgegen, wonach Mitglieder des CDU-Präsidiums nach der Nominierung des CSU-Chefs Edmund Stoiber zum Kanzlerkandidaten vor einer zu starken Dominanz der bayerischen Schwesterpartei gewarnt hätten.

"Ich bin mir sicher, dass durch den Verlauf der Kandidatenkür die Frage nach einem gleichberechtigten Miteinander sich überhaupt nicht stellt," sagte Merkel der dpa. Die CDU solle sich auf die Sacharbeit im Wahlkampf konzentrieren und keine Nebenkriegsschauplätze eröffnen. Merkel betonte, die Wahlkampfkommission von CDU und CSU werde sie gemeinsam mit Stoiber führen. So sei eine enge Verzahnung beider Parteien gewährleistet.

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch sagte: "Es gibt keine Differenzen zwischen CDU und CSU." Zugleich forderte er einen Wahlkampf "aus einem Guss " und rief beide Parteien zu einer engen Zusammenarbeit auf.

CSU-Generalsekretär Thomas Goppel sagte im Deutschland-Radio Berlin, Stoiber könne mit dem Rückhalt der CDU rechnen. Es sei zwar mit Blick auf die Größe der beiden Schwesterparteien selbstverständlich, dass sich der eine oder andere Disput ergebe, man werde ihn aber nicht hochstilisieren. Der Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion, Alois Glück, warnte seine eigene Partei hingegen vor Überheblichkeit.

München oder Berlin?

Beigelegt ist offenbar der Streit um die Anzahl und Standorte der Wahlkampfzentralen. Die Union will ihren Wahlkampf von Berlin aus führen. CSU-Generalsekretär Thomas Goppel nahm eigene Aussagen zurück, wonach je eine Wahlkampfzentrale in München und Berlin eingerichtet werden sollten. Die Standortdiskussion sei kein Zeichen für fehlende Geschlossenheit, erklärte er.

Quelle: ntv.de

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