Politik

Hauptquartier Berlin Union formiert sich

Der Bundestagswahlkampf der Union wird von der Berliner CDU-Zentrale aus geführt. CDU-Chefin Angela Merkel und der designierte Unions-Kanzlerkandidat und CSU-Chef Edmund Stoiber sagten nach einem Treffen am Donnerstag in Berlin, man wolle mit diesen Schritt Reibungsverluste bei der Organisation des Wahlkampfes vermeiden.

Die beiden kündigten an, dass der Unions-Kanzlerkandidat ein eigenes "Stoiber-Team" aus fünf bis sechs Mitarbeitern zugeordnet bekommt. Die Parteichefs beriefen in die Spitze der Wahlkampfmannschaft zahlreiche führende Unionspolitiker. So sollen in das Leitungsteam der ehemalige CDU-Chef Wolfgang Schäuble, die stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Jürgen Rüttgers und Christian Wulff sowie CSU-Vize Horst Seehofer eingebunden werden.

Zu der Führungsmannschaft gehören nach den Worten von Stoiber und Merkel neben ihnen selbst auch die Generalsekretäre von CDU und CSU sowie Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) und CSU-Landesgruppenchef Michael Glos.

Als Wahlkampfmanager ist offenbar der hessische CDU-Politiker Franz Josef Jung, ein Vertrauter des dortigen Ministerpräsidenten Roland Koch, im Gespräch. Mit einer Entscheidung sei voraussichtlich Ende der Woche oder Anfang nächster Woche zu rechnen, hieß es aus Unionskreisen. Wahlkampfauftakt soll laut Merkel am 31. Januar in Frankfurt sein.

Jung war im September 2000 im Zusammenhang mit der Schwarzgeld-Affäre der hessischen CDU aus dem Wiesbadener Kabinett ausgeschieden und ist seitdem einfacher Landtagsabgeordneter. Der Rechtsanwalt und Notar gilt als enger Vertrauter des hessischen Unions-Chefs und Ministerpräsidenten Roland Koch. Jung bestreitet allerdings, von den geheimen Konto-Bewegungen der Partei gewusst zu haben.

TV-Duell unklar

Unterdessen ist noch unklar, wann es zu einem ersten Fernsehduell zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und seinem Unions-Herausforderer Stoiber kommen wird. Die Herren haben noch unterschiedliche Terminvorstellungen für den medialen Wahlkampfauftritt.

Kanzler Schröder erklärte sich zu dem Fernsehduell bereit. Er finde das US-Modell gut, wo es im Präsidentschaftswahlkampf zwei große Debatten gebe, sagte er in der ZDF-Sendung "Berlin Mitte". Schröder regte an, dass die öffentlich-rechtlichen und die Privaten Sender das Duell gemeinsam übertragen. Eine Debatte bereits im März, wie es die Union angeregt hatte, lehnt Schröder aber ab.

Sowohl öffentlich-rechtliche wie auch private Fernsehanstalten haben ihr großes Interesse an einer solchen Übertragung bereits signalisiert.

Stoiber selbst erneuerte sein Angebot. Es wäre bedauerlich, wenn sich der Kanzler einer solchen Diskussion entziehen würde, sagte der Herausforderer.

Quelle: ntv.de

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