EVP will Parlamentspräsidentenposten Union gegen weitere Amtszeit für Schulz
06.07.2016, 05:43 Uhr
Gesicht des Parlaments: Martin Schulz ist einer der bekanntesten Europapolitiker nicht nur in Deutschland.
(Foto: AP)
Nach der letzten Wahl zum Europaparlament hatten Konservative und Sozialdemokraten einen Deal geschlossen: Nach der Hälfte der Wahlperiode soll die EVP den Präsidenten stellen. Ob Amtsinhaber Schulz zurücktritt, ist allerdings nicht sicher.
Führende Unionspolitiker haben sich gegen eine weitere Amtszeit des sozialdemokratischen EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz ausgesprochen. CDU-Vizechefin Julia Klöckner wies Überlegungen zurück, von der Vereinbarung von Sozialdemokraten und Konservativen im Europaparlament zu einem Wechsel im Präsidentenamt im kommenden Jahr abzurücken. "Es gibt eine Absprache, dass es zum Wechsel nach seiner Amtszeit kommt", sagte Klöckner der "Welt". "Und da Herr Schulz ja ein Ehrenmann ist, gehe ich davon aus, dass er sich an seine selbst getätigten Zusagen hält."
Das sieht auch die CSU so, die ab Januar ein Mitglied der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) in das parlamentarische Spitzenamt gewählt sehen will: Die Fraktionen von EVP und Sozialdemokraten hätten eine "unmissverständliche Vereinbarung" getroffen, die weiter gelte, sagte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt dem Blatt. "Die zweite Hälfte der Wahlperiode muss ein Vertreter der EVP an der Spitze des Europarlaments stehen."
Die Fraktionen der EVP und der Sozialdemokraten im Europaparlament hatten zu Beginn der Legislaturperiode vereinbart, den Parlamentsvorsitz zur Hälfte der Wahlperiode von Schulz an die EVP zu übergeben. Dieser Termin steht im Januar 2017 an.
Laut Informationen der "Welt" war Schulz' Ansinnen, noch einmal Präsident zu werden, auch Thema in der Sitzung des CDU-Präsidiums am Montag. Laut Teilnehmerangaben herrschte Einigkeit, dieses Anliegen von Unionsseite nicht zu unterstützen.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP