Politik

Ausbau des Elterngeldes gestoppt Väter haben das Nachsehen

Im schwarz-gelben Koalitionsvertrag war der Ausbau des Elterngeldes festgelegt worden. Jetzt fehlt Familienministerin Schröder schlichtweg das Geld dazu, um die Vätermonate von zwei auf vier zu verdoppeln. Bereits jetzt kostet das Elterngeld etwa vier Milliarden Euro im Jahr.

Der Staat zahlt 67 Prozent des Durchschnittseinkommens der letzten zwölf Monate als Elterngeld.

Der Staat zahlt 67 Prozent des Durchschnittseinkommens der letzten zwölf Monate als Elterngeld.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat die Pläne zur Verbesserung des Elterngeldes gestoppt. Ihr parlamentarischer Staatssekretär Hermann Kues sagte im Familienausschuss des Bundestages, bei diesem Thema seien keine Veränderungen zu erwarten. Ein Sprecher Schröder ergänzte in der "Süddeutschen Zeitung", dass entgegen den Ankündigungen im Koalitionsvertrag "eine Weiterentwicklung des Elterngeldes im Moment aus finanziellen Gründen nicht darstellbar" sei.

Bisher können Eltern nach der Geburt eines Kindes maximal 14 Monate Elterngeld bekommen. Zwölf Monate sind für den einen Partner vorgesehen; zwei weitere Monate finanziert der Staat nur, wenn der andere Partner - meist der Vater - ebenfalls Elterngeld beantragt. Diese Vätermonate sollten laut Koalitionsvertrag ausgeweitet werden.

Unionsabgeordnete hatten 2009 dafür plädiert, dass aus zwei Vätermonaten vier werden sollten. Der Anspruch der Mütter wäre damit gleich geblieben; Väter hätten ihre Babypause verlängern können. Das hätte jedoch die Kosten des Elterngeldes - derzeit etwa vier Milliarden Euro jährlich - erhöht, weshalb das Familienministerium dem Blatt zufolge diesen Plan nun nicht mehr verfolgt.

Quelle: ntv.de, dpa

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