"Befreiungsaktionen" Venezuelas Nationalgarde stürmt Protestlager
17.03.2014, 04:03 Uhr
In Caracas herrschen erneut bürgerkriegsähnliche Zustände.
(Foto: REUTERS)
Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro lässt in der Auseinandersetzung mit der Opposition weiter die Muskeln spielen. Erneut geht die Nationalgarde gewaltsam gegen Demonstranten in der Hauptstadt Caracas vor. Ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht.
Venezuelas Nationalgarde hat ein Protestlager von Regierungsgegnern in der Hauptstadt Caracas gestürmt. Die Soldaten gingen auf der Plaza Altamira im wohlhabenden Osten der Stadt mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Hunderte Demonstranten vor, die ihrerseits Steine und Brandsätze warfen.
Beobachter berichteten von einigen Soldaten, die auf Motorrädern anrückten und Dutzende Demonstranten einkreisten. Anschließend wurden auf dem Platz errichtete Barrikaden zerstört. Der sozialistische Präsident und Hugo-Chavez-Nachfolger Nicolas Maduro kündigte zugleich vor Anhängern in einem anderen Stadtteil an, "Orte zu befreien, die von den Demonstranten übernommen wurden".
Die Proteste von Studenten und der Opposition dauern seit Anfang Februar an. Dabei ist es bereits mehrfach zu Gewaltausschreitungen gekommen. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Die Demonstranten fordern Maduros Rücktritt und politische Reformen. Sie beklagen die hohe Kriminalität im Land, Engpässe bei Grundnahrungsmitteln und eine Inflationsrate von fast 60 Prozent. Für Zorn sorgt auch die Präsenz kubanischer Berater in den Reihen der venezolanischen Armee und anderen staatlichen Einrichtungen.
Quelle: ntv.de, cri/rts