Politik

20 Schädel für Namibia Vergangenheit kehrt zurück

Die deutsche Kolonialmacht im heutigen Namibia tötet vor über 100 Jahren tausende Herero. 20 der damals nach Berlin gebrachten Herero-Schädel kehren nun in ihre Heimat zurück.

Bei der Übergabe der Schädel an eine namibische Regierungsdelegation.

Bei der Übergabe der Schädel an eine namibische Regierungsdelegation.

(Foto: dapd)

Tausende Namibier haben ergriffen das Eintreffen von 20 zurückgegebenen menschlichen Schädeln aus Deutschland gefeiert. "Ein Willkommen an unsere Vorfahren, unsere Helden", stand auf Spruchbändern geschrieben und viele Männer stießen Kriegsschreie aus, als das Flugzeug in Windhoek landete.

In zwei mit der namibischen Flagge geschmückten Särgen wurden die Schädel schließlich aus dem Flugzeug getragen. Bei den Schädeln handelt es sich um Knochen von Angehörigen der afrikanischen Stämme der Herero und Nama. Sie waren am Freitag in einem Festakt in der Berliner Charité einer namibischen Delegation zurückgegeben worden.

An den Schädeln sollte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Rassenlehre erforscht werden.

An den Schädeln sollte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Rassenlehre erforscht werden.

(Foto: REUTERS)

Deutsche Anthropologen hatten die Schädel zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Deutschland gebracht, um zum Ziel der Rassenlehre an ihnen zu forschen. Die getöteten Herero und Nama waren Opfer deutscher Kolonialtruppen. Nach Angaben des Universitätsklinikums lagerten die Gebeine in verschiedenen Berliner Sammlungen und gelangten teilweise erst nach 1990 in die Obhut der Charité.

Namibias Regierungschef Nahas Angula und zahlreiche seiner Kabinettsmitglieder begrüßten die Ankunft der Schädel. Namibia betrachte dies als einen "symbolischen Abschluss eines tragischen Kapitels", erklärte Angula.

Quelle: ntv.de, AFP

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