Politik

Geringste Zustimmung seit Eisenhower Trump setzt neue Maßstäbe

Donald Trump: Kein US-Präsident hat jemals so polarisiert.

Donald Trump: Kein US-Präsident hat jemals so polarisiert.

(Foto: picture alliance / Andrew Harnik)

Donald Trump ist laut einer Umfrage der erste Präsident, der kurz nach Amtsantritt weniger als 50 Prozent Zustimmung für seinen Job bekommt. Unterm Strich haben die ersten Tage offenbar kaum einen Amerikaner kalt gelassen.

Dem Mann, der behauptet, er sei Volkes Stimme, scheint gerade selbiges davonzulaufen. Kein US-Präsident vor Donald Trump hat jemals kurz nach Amtsantritt weniger Zustimmung erhalten. Das geht aus der sogenannten Gallup-Umfrage hervor, die am Vortag veröffentlicht wurde. Demnach waren nur 45 Prozent der Amerikaner von Trumps ersten drei Tagen im Amt angetan. Es ist das erste Mal bis heute, dass überhaupt ein US-Präsident weniger als 50 Prozent erreicht. Die Umfrage geht zurück bis ins Jahr 1953, als Dwight Eisenhower seine erste Amtszeit antrat.

Weitere 45 Prozent der Befragten lehnten Trumps erste Amtshandlungen ab. Auch das gab es noch nie zuvor in der Geschichte der Umfrage. Lediglich zehn Prozent hatten sich zu dem Zeitpunkt noch keine Meinung gebildet.

Ähnliche Tiefflieger bei der Umfrage waren nur George Bush und Ronald Reagan. Sie starteten auf ähnlich niedrigem Niveau wie Trump. 1989 und 1981 bekamen sie jeweils 51 Prozent Zustimmung. Gleichzeitig konnten sich damals aber auch deutlich weniger US-Bürger überhaupt ein Bild von den frisch gebackenen Präsidenten machen: 43 Prozent konnten sich keine Meinung über Bush, 36 Prozent keine Meinung über Reagan bilden.

Gallup liefert hierfür Erklärungsversuche: Demnach könnte es sowohl auf die Berichterstattung über Trump zurückzuführen sein, als auch der veränderten Umfrage gezollt sein, heißt es. Heute wird ein Teilnehmer nicht mehr persönlich, sondern per Telefon zu seiner Meinung befragt.

Bei Trump hätten die Amerikaner aber auch viel "Substanz" gehabt, um seine Arbeit zu beurteilen, heißt es weiter. Abgesehen von seinem häufigen Twittern (hier gab es Umfragen, laut denen die Amerikaner mehrheitlich genug davon haben), hat Trump am Samstag das CIA-Hauptquartier besucht und den Geheimdienst, dem er zuletzt Nazi-Methoden nachgesagt hatte, nicht wirklich rehabilitiert.

Außerdem gab es kurz nach seiner Amtseinführung einen Medienstreit über die tatsächliche Zuschauerzahl bei der Zeremonie. Hinzu kamen Demonstrationen, wie der Frauen-Marsch in Washington oder die landesweiten "Schwestern-Märsche" - geplant waren mehr als 670. Auch die könnten laut Gallup die Meinungen über den Präsidenten beeinflusst haben. Republikaner und Demokraten sind erwartungsgemäß geteilter Meinung. Republikaner signalisierten in der Umfrage zu 90 Prozent Zuspruch für Trump, Demokraten dagegen zu 81 Prozent Ablehnung.

Quelle: ntv.de, ddi

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