Politik

Neuer Giftbrief-Alarm in den USA Waffen-Fanatiker droht Obama und Bloomberg

Den Tätern ist offenbar nicht bewusst, dass Barack Obama als US-Präsident niemals persönlich Brief öffnen wird.

Den Tätern ist offenbar nicht bewusst, dass Barack Obama als US-Präsident niemals persönlich Brief öffnen wird.

(Foto: AP)

Erneut tauchen in den USA Giftbriefe auf. Diesmal ist New Yorks Bürgermeister Bloomberg das Ziel. Ein identisches Schreiben geht auch an Präsident Obama. Beide Briefe enthalten das gefährliche Rizin. Die Spur führt nach Lousiana, der Absender schickt neben dem Gift auch wüste Drohungen.

US-Präsident Barack Obama ist offenbar erneut das Ziel eines Absenders von Giftbriefen geworden. Die Präsidentenleibgarde Secret Service fing nach eigenen Angaben ein verdächtiges Schreiben ans Weiße Haus in Washington ab. Der Brief habe dieselbe Machart wie zwei an den New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg gerichtete Umschläge, die nach Medienberichten mit dem tödlichen Gift Ricin präpariert waren. Ob auch der Brief an Obama den Stoff enthielt, untersucht nun die Anti-Terror-Einheit der Bundespolizei FBI.

Zuvor war bekanntgeworden, dass New Yorker Behörden einen Giftbrief an Bloomberg abgefangen haben. Der Umschlag, der eine ölige, pink-orangefarbene Substanz enthalten habe, sei bereits in der vergangenen Woche in einem städtischen Gebäude entdeckt worden. Ein dritter Brief sei in einem Washingtoner Gebäude geöffnet worden, in dem die von Bloomberg mitbegründete Organisation "Bürgermeister gegen illegale Waffen" ihren Sitz hat. Bloomberg und die Gruppe "Bürgermeister gegen illegale Waffen" treten wie Obama für eine Verschärfung der US-Waffengesetze ein. Laut dem TV-Sender NBC sind alle drei Briefe vor rund zehn Tagen im Staat Louisiana aufgegeben wurden.

Mehrere Polizisten, die mit dem in New York abgefangenen Brief in Kontakt gekommen waren, seien danach leicht erkrankt, sagte Polizeisprecher Paul Browne. "Sie werden jetzt vorsichtshalber untersucht und beobachtet."

Lieber tot als ohne Waffen

Das FBI geht nach Medienberichten davon aus, dass die drei Briefe vom selben Absender stammen: Sie hätten dieselbe Machart. Alle drei Schreiben sollen in Shreveport im US-Staat Louisiana aufgegeben worden sein. CNN zufolge verhörte das FBI am Donnerstagabend (Ortszeit) einen Mann in Texas im Zusammenhang mit den Briefen.

Nach Angaben des Senders droht der Verfasser in den Schreiben an Bloomberg und dessen Organisation Gewalt an, sollte die Polizei versuchen, ihm seine Schusswaffen wegzunehmen. "Ihr werdet mich und meine Familie töten müssen, bevor Ihr meine Waffen kriegt", zitiert CNN unter Berufung auf eine Polizeiquelle aus den Schreiben. "Jeder, der in mein Haus kommen will, wird ins Gesicht geschossen werden." Weiter heißt es dem Sender zufolge: "Was in diesem Brief ist, ist nichts im Vergleich zu dem, was ich für Dich plane."

Polizei vermutet Nachahmungstäter

Bereits im April hatten mehrere Giftbriefe in den USA für Aufregung gesorgt. Mit dem tödlichen Eiweißstoff Ricin präparierte Schreiben an Obama und den Republikaner Roger Wicker waren in den Poststellen des Weißen Hauses und des Kapitols abgefangen worden. Auch eine Richterin in Mississippi erhielt einen Giftbrief.

Das FBI nahm daraufhin wenig später im US-Staat Mississippi einen 41-Jährigen fest, der nach Medienberichten weiter in Haft sitzt. Experten gehen davon aus, dass es sich bei den Absendern der neuen Briefe um einen Nachahmungstäter handelt. Schon kleine Mengen Ricin reichen aus, um einen Menschen zu töten

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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