Politik

"Konservative nicht entscheidend" Wahlforscher stützt Merkel

Ist das Profil Merkels für das schwache Ergebnis der Christdemokraten bei der Bundestagswahl verantwortlich? Nein, sagt der Leiter der Forschungsgruppe Wahlen. Die CDU-interne Kritik an der Kanzlerin ist nach Ansicht Jungs "realitätsfern". NRW-Ministerpräsident Rüttgers warnt jedoch davor, die Konservativen zu vernachlässigen.

Angela Merkel: Zu liberal?

Angela Merkel: Zu liberal?

(Foto: dpa)

Aus den Forderungen an die Parteivorsitzende nach mehr Konservatismus spreche eine diffuse Unzufriedenheit und keine klare programmatische Orientierung, erklärte der Forschungsgruppe Wahlen in der "Berliner Zeitung". Matthias Jung wird als Referent auf der Klausurtagung des CDU-Vorstands Ende dieser Woche auftreten, bei der es um Konsequenzen aus dem schwachen Bundestagsergebnis geht.

Nach der innerparteilichen Kritik an Merkels Führungsstil soll dort grundsätzlich kritisch über das Parteiprofil gesprochen werden. Jung sagte, die CDU müsse sich auf die veränderte Gesellschaft einstellen, in der Kleinbürger liberaler geworden seien und Religion eine geringere Rolle spiele. Kirchennahe Katholiken und Vertriebene seien nicht mehr wahlentscheidend.

Rüttgers beschwört Union

Rüttgers zeigt Verständnis für die konservativen Kritiker.

Rüttgers zeigt Verständnis für die konservativen Kritiker.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers warnte die Union vor einem Zerfall in einzelne Flügel. Die Union müsse ihre traditionelle Stärke ausspielen, nicht nur eine Partei, sondern eine echte Union zu sein, schrieb der stellvertretende CDU- Vorsitzende in einem Beitrag für die "Rheinische Post". Dabei dürfe sie einzelne Strömungen wie das Konservative nicht vernachlässigen.

Bei der Bundestagswahl im September habe die CDU weder von der Schwäche der SPD noch von der Popularität der Kanzlerin Angela Merkel profitiert. Es sei falsch gewesen, mit der FDP um dieselben Stimmen zu konkurrieren, schrieb Rüttgers.

Quelle: ntv.de, dpa

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