Nach der Krise Weltweite Finanzreform
22.09.2009, 16:09 UhrDie Staats- und Regierungschefs der 20 wirtschaftsstärksten Staaten (G20) kommen am 24. und 25. September in Pittsburgh in den USA zusammen. Beim dritten G20-Gipfel binnen eines Jahres soll das globale Finanzsystem dauerhaft krisenfest gemacht werden.

Langsam erholt sich die Wirtschaft nach der schweren Krise wieder: Nun gilt es, einen solchen Einbruch der Weltwirtschaft in Zukunft zu verhindern.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Beinahe-Zusammenbruch des Systems war vor gut einem Jahr durch die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers ausgelöst worden. In der Folge erlebte die Weltwirtschaft die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Regierungen rund um den Globus schnürten gewaltige Rettungs- und Konjunkturpakete, um das Schlimmste zu verhindern.
Beim G20-Gipfel Ende kommender Woche in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania geht es vor allem darum, die Finanzbranche dauerhaft krisenfest zu machen. Die Krise hatte durch Zockereien auf faule Hypothekenkredite für amerikanische Häuslebauer seinen Anfang genommen. Von den undurchsichtigen Geschäften profitierten viele Banker, die millionenschwere Boni und andere Provisionen einstrichen.
Deckel für Manager-Boni?
Die G20 will nun dieser Praxis ein Ende setzen. Boni sollen an den langfristigen Erfolg eines Instituts gekoppelt werden. Geht es nach dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy sollten die Prämien gedeckelt werden. Diese Idee findet aber wenig Gegenliebe bei US- Präsident Barack Obama.
Letztlich werden die entscheidenden Probleme nicht im Detail beim Gipfel gelöst werden können. Es geht um Rechnungslegungsvorschriften und Eigenkapitalquoten, aber vor allem um Frage: Wie werden Großbanken so aufgestellt, dass sie nicht wieder mit Steuer- Milliarden gerettet werden müssen?
Ein möglicher Streit zwischen Europa und anderen Wirtschaftsmächten könnte sich an der Frage entzünden, wann die G20 möglichst koordiniert aus ihren milliardenschweren Konjunkturprogrammen aussteigen sollen, ohne den beginnenden Aufschwung abzuwürgen. In Europa ist die Rezession in den beiden größten Volkswirtschaft Deutschland und Frankreich überwunden. Nun geht es darum, die schwere Schuldenlast wieder abzubauen und die Staatsfinanzen zu sanieren.
Obama sieht sich mit einer hohen Arbeitslosigkeit konfrontiert und hofft, dass sein Land vom beginnenden Aufschwung der Weltwirtschaft besonders profitiert. Die USA wollen deshalb nicht zu früh aus den Konjunkturprogrammen aussteigen, auch wenn sie eine gigantische Staatsverschuldung vor sich herschieben.
Quelle: ntv.de, dpa