Politik

Däubler-Gmelin zu Gendebatte Wenig Informationen - große Hoffnungen

Bundesjustizministerin Hertha Däubler-Gmelin (SPD) hält die Argumente für die Forschung an menschlichen Embryonen für wenig überzeugend. Die Frage nach der Notwendigkeit der Stammzellforschung werde nicht klar beantwortet, sagte Däubler-Gmelin der "Rheinischen Post". Statt dessen würden nur allgemeine Hoffnungen geäußert.

Selbst viele Wissenschaftler sagten, Helfen und Heilen seien nicht ausschließlich durch embryonale Stammzellforschung erreichbar. Die Informationen reichten nicht aus, sagte Däubler-Gmelin. Sie wolle zudem führende Verfassungsrechtler ins Ministerium einladen, um zu klären, ob die Präimplantationsdiagnostik (PID) mit dem Grundgesetz vereinbar ist.

Die Grünen-Politikerin Andrea Fischer widersprach der These, bei einem Verzicht auf Forschung an embryonalen Stammzellen wäre dieser Forschungsbereich in Deutschland tot. Es gebe Wissenschaftler, die sagten, die embryonalen Stammzellen würden überbewertet; man könne die gesuchten Erkenntnisse auch an tierischen Zellen gewinnen.

Bei der PID werden künstlich befruchtete Eizellen vor ihrer Einpflanzung in die Gebärmutter auf genetische Schäden untersucht. PID ist derzeit in Deutschland gesetzlich verboten.

Clement will mit Bischöfen reden

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) will mit den katholischen Bischöfen seines Landes über den umstrittenen Import von embryonalen Stammzellen sprechen. Nach Mitteilung der Bistümer Köln und Münster haben die Bischöfe Clement schriftlich aufgefordert, seine Zusage zurückzunehmen, das Land werde die Forschung an Stammzellen finanziell fördern.

Quelle: ntv.de

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