Politik

Brüssel präsentiert Werkzeugkasten Wie die EU Arbeitslosigkeit bekämpfen will

Protest gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Spanien.

Protest gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Spanien.

(Foto: dpa)

Die EU-Staats- und Regierungschefs stellen bei ihrem Gipfel in Brüssel den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit in den Mittepunkt ihrer Beratungen. Vor einem Jahr hatten sie dazu ein Beschäftigungspaket beschlossen. Jetzt werden die Ergebnisse vorgestellt.

Die Jugendarbeitslosigkeit in der EU befindet sich auf einem Rekordhoch. In acht Staaten liegt sie über 25 Prozent. Bei einem zweitägigen EU-Gipfel wollen die Regierungen eine erste Zwischenbilanz aus dem 2012 beschlossenen Wachstums- und Beschäftigungspaket ziehen. Denn man ist sich einig: Im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ist bis jetzt zu wenig passiert. Deshalb soll nun ein milliardenschweres Paket geschnürt werden, dessen Inhalt allerdings nicht überall auf Zustimmung stößt. Hier in Kürze die wichtigsten Maßnahmen:

Jugendgarantie

Mit einer "Jugendgarantie" sollen Arbeitslose unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten ein Job, eine Ausbildung oder einen Praktikumsplatz erhalten. Allerdings funktionieren solche Garantien nur in Ländern mit geringer Arbeitslosigkeit. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Jugendliche durch staatliche Strukturen an Schulungen teilnehmen und so aus der Statistik verschwinden, ohne dass ihre Jobchancen verbessert werden.

Ausbau dualer Ausbildung

Mehrere EU-Staaten wollen die duale Ausbildung erweitern. Jugendliche werden so nicht an den Bedürfnissen des Marktes vorbei geschult. Allerdings ist in einigen Ländern die Dichte der ausbildenden Unternehmen nicht so hoch wie in Deutschland, was jedoch eine entscheidende Voraussetzung ist.

Mobilität

Wie innerhalb der Nationalstaaten sollen Arbeitslose auch in einem EU-Binnenmarkt dorthin vermittelt werden, wo Arbeitskräfte tatsächlich benötigt werden. Dafür müssten die Hürden für eine grenzüberschreitende Ausbildung oder Arbeitsaufnahme fallen.

Billigere Kredite

Nicht die direkte Arbeitsmarktpolitik, sondern bessere Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen kann laut EU mehr Jobs schaffen. Jedoch müssen gerade in den südlichen Euro-Ländern selbst solvente Firmen derzeit höhere Kreditzinsen zahlen als in anderen Staaten. In den kommenden sieben Jahren wollen die EU-Kommission und die Europäische Investitionsbank bis zu 100 Milliarden Euro an Krediten mobilisieren. Zudem gilt die Vollendung der Bankenunion als entscheidend.

Quelle: ntv.de, hmü/rts

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