Der Familienchefin reicht es "Wir hatten genug Bushs"
26.04.2013, 10:20 Uhr
Drei Generationen Bush: Barbara, Laura, Jenna und noch einmal Barbara (v.l.).
(Foto: MSNBC)
Ihr Mann war der 41., ihr Sohn der 43. Präsident der Vereinigten Staaten. Das genügt, sagt Barbara Bush. Ihren zweiten Sohn Jeb hält sie zwar für den "mit Abstand am meisten qualifizierten Mann" für das Weiße Haus. Aber: "Nein, ich möchte das nicht."
Die frühere First Lady Barbara Bush hat Spekulationen über eine Kandidatur ihres Sohnes Jeb Bush als US-Präsident zurückgewiesen. Auf die Frage, was sie davon hielte, wenn der Ex-Gouverneur von Florida ins Rennen um das Weiße Haus einsteigen würde, sagte Barbara Bush dem Sender NBC: "Wir hatten genug Bushs."

Jeb Bush und seine Frau Columba bei der Einweihung des George W. Bush Presidential Center in Dallas.
(Foto: Reuters)
Barbara Bush gilt als durchsetzungsstarke Frau mit Hang zu offenherzigen Kommentaren. Ihr Mann George Bush war von 1989 bis 1993 US-Präsident, ihr Sohn George W. Bush von 2001 bis 2009.
Barbara Bush äußerte sich im Rahmen eines Interviews, an dem auch Laura Bush, die Frau von George W. Bush, sowie deren Töchter Jenna und Barbara teilnahmen. Laura Bush äußerte sich als erste auf die Frage, ob sie hoffe, dass Jeb Bush antrete. Bei ihrer Antwort warf sie einen leicht skeptischen Blick nach rechts zu ihrer Schwiegermutter: "Sicher, er wäre fantastisch. Er wäre ein wundervoller Präsident. Aber wer weiß, wir wissen es nicht, wir werden ihn das entscheiden lassen."
"Nein, ich möchte das nicht"
Das Interview fand in lockerer Atmosphäre statt, nach der Antwort ihrer Mutter witzelte Jenna Bush, dass sich die "Oma" ja noch gar nicht geäußert habe. "Ich bin stolz auf dich!" Der Moderator richtete die Frage daraufhin an Barbara Bush. Die sagte dann, in ernstem Tonfall, über ihren Sohn Jeb: "Er ist mit Abstand der am meisten qualifizierte Mann, aber nein, ich möchte das nicht. Ich glaube, dies ist ein tolles Land, es gibt viele tolle Familien, hier gibt es nicht nur vier Familien oder wie viele auch immer. Es gibt noch mehr Menschen, die sehr qualifiziert sind. Wir hatten genug Bushs."
Am Donnerstag hatte George W. Bush im texanischen Dallas seine Präsidentenbibliothek eröffnet - ehemalige US-Präsidenten erhalten in ihrem Heimatstaat traditionell eine Bibliothek mit integriertem Museum, wo Dokumente und andere historische Gegenstände aus ihrer Amtszeit aufbewahrt werden.
Als Bush 2009 aus dem Amt schied, war er in den USA so unbeliebt wie kaum ein Präsident vor ihm. Damals hatte er einen Zustimmungswert von 33 Prozent. Mittlerweile hat sich seine Beliebtheit etwas erhöht (was möglicherweise auch daran liegt, dass er sich in den vergangenen Jahren kaum öffentlich gezeigt hat): Nach einer Erhebung der "Washington Post" und des Senders ABC News sagen heute 47 Prozent der US-Bürger, dass sie Bush schätzen - ebenso viele wie beim amtierenden Präsidenten Barack Obama.
Quelle: ntv.de, hvo