Nach Todesurteil für Boston-Bomber Zarnajew in Hochsicherheitsgefängnis verlegt
18.07.2015, 10:36 Uhr
"Das Alcatrez der Rockies" wird der Gefängniskomplex in Colorados Weiten auch genannt.
(Foto: Reuters)
In den USA werden die gefährlichsten Terroristen an einem Standort eingesperrt. Ein Gefängnis in der Einöde, das eine Flucht oder Befreiung aussichtslos macht. Dorthin kommt jetzt der Attentäter des Boston-Marathons. Doch es wird wohl nicht sein letztes sein.
Der zum Tode verurteilte Attentäter vom Bostoner Marathonlauf, Dschochar Zarnajew, ist in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt worden. Bei der US-Strafvollzugsbehörde wird der 21-Jährige als Insasse des sogenannten Supermax-Gefängnisses in Florence im Bundesstaat Colorado geführt. Wie der "Boston Globe" berichtete, wurde Zarnajew in das Gefängnis gebracht.
In dem in der Wüste gelegenen Gefängnis sitzen rund 400 Häftlinge ein, die als die gefährlichsten Verbrecher in den USA gelten. Dazu gehören der Mitverschwörer der Anschläge vom 11. September 2001, Zacarias Moussaoui, der sogenannte Schuhbomber Richard Reid und der als "Unabomber" bekannt gewordene Ted Kaczynski. Es wird damit gerechnet, dass Zarnajew später in den Todestrakt in Terre Haute in Indiana verlegt wird.
Neuer Prozess?
Zarnajew war Mitte Mai zum Tode verurteilt worden. Die Geschworenen befanden den 21-Jährigen für schuldig, gemeinsam mit seinem später getöteten Bruder Tamerlan im Zielbereich des Boston-Marathons zwei selbstgebaute Sprengsätze zur Explosion gebracht zu haben. Drei Menschen wurden bei dem schwersten Terroranschlag in den USA seit dem 11. September 2001 getötet, mehrere der 264 Verletzten verloren Arme oder Beine. Auf der Flucht erschoss das Bruderpaar noch einen Polizisten.
Bei der offiziellen Verkündung des Todesurteils hatte sich Zarnajew bei den Opfern und Hinterbliebenen entschuldigt. "Ich bereue die Leben, die ich genommen habe, und das Leid und den Schaden, den ich angerichtet habe", sagte der junge Mann. Anfang Juli reichten seine Anwälte einen Antrag ein, mit dem sie einen neuen Prozess durchsetzen wollen.
Quelle: ntv.de, dka/AFP