Militärspitze sollte gehen Zelaya lebt gefährlich
22.07.2009, 12:38 UhrDer gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya hat seinen US-amerikanischen Kollegen Barack Obama aufgefordert, den Druck auf die Übergangsregierung des zentralamerikanischen Landes zu erhöhen.
In einem Schreiben an den US-Präsidenten habe er um eine Verschärfung der Sanktionen gebeten, sagte Zelaya. Bislang hat die US-Regierung Militärhilfe in Höhe von 16,5 Millionen Dollar gestrichen und damit gedroht, auch die erheblich umfangreichere Wirtschaftshilfe einzufrieren. "Das alles war zu wenig", resümierte Zelaya. Daher sollten weitere Schritte gegen diejenigen eingeleitet werden, die Ende Juni den Putsch anführten und der Interimsregierung beitraten.
Zelaya hält sich derzeit im Nachbarland Nicaragua im Exil auf. Er hatte bekräftigt, dass er nach Honduras zurückgehen werde.
In einem Gespräch mit der dpa sagte er, er akzeptiere keine "Terroristen" in einer von ihm geführten Regierung. Er verlange, dass die militärische Führungsspitze gehen müsse. Zelaya war am 28. Juni auf Anordnung des Obersten Gerichtes von Militärs festgenommen und aus dem Land transportiert worden.
Er lebe nun im "gefährlichsten Moment" seines Lebens, berichtete er weiter. Die Gefahr sei von dem Zeitpunkt an gestiegen, als er angekündigt habe, nach Honduras zurückzukehren. Er zeigte sich überzeugt, dass die von den USA und der Europäischen Union verhängten Sanktionen zum Sturz des Interims-Präsident Roberto Micheletti führen werden. "Ihre Basis ist die militärische Macht, die Unterdrückung, die Kontrolle der Medien, die Einschränkung der öffentlichen Freiheiten", sagte er. "Es ist ein terroristisches Regime."
Quelle: ntv.de, dpa/rts