Anti-Terror-Einsatz in Ankara Zwei Terroristen sprengen sich in die Luft
08.10.2016, 09:10 Uhr
Das Auto der Terroristen wird von den Behörden untersucht.
(Foto: AP)
Möglicherweise vereiteln die türkischen Behörden einen geplanten Terroranschlag in Ankara. Nach einem Hinweis werden zwei mutmaßliche Terroristen eingekreist. Doch sie stellen sich nicht. Stattdessen zünden sie einen Sprengsatz.
Bei einer Anti-Terror-Operation der türkischen Polizei in der Hauptstadt Ankara haben sich zwei mutmaßliche Terroristen selbst in die Luft gesprengt. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Die beiden Verdächtigen hätten einen Anschlag mit einer Autobombe vorbereitet, hieß es. Auf die Aufforderung sich zu stellen, hätten sie sich in die Luft gesprengt.
Beide starben dem Bericht zufolge. Dem Fernsehen sagte Gouverneur von Ankara, Erdogan Topaca, bei den beiden Toten handele es sich um einen Mann und eine Frau. Topaca sprach von einer mutmaßlichen Verbindung des Paars zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Die für den Bombenbau eingesetzten Materialien deuteten ebenso wie die Bauart und die geplante Vorgehensweise auf die PKK hin, sagte Topaca laut Anadolu. Lokalen Medien zufolge hatte die Polizei einen Hinweis erhalten und daraufhin die Terroristen auf einem Pferdehof umzingelt. Möglicherweise gab es noch einen dritten Beteiligten. Bei der Aktion seien 200 Kilo Ammoniumnitrat und plastischer Sprengstoff sichergestellt worden, so Topaca.
In der Türkei haben in der Vergangenheit sowohl islamistische Terroristen als auch kurdische und linksgerichtete Extremisten Anschläge verübt. Zuletzt war im Istanbuler Viertel Yenibosna ein Sprengsatz auf einem Motorrad explodiert. Dabei wurden zehn Menschen verletzt. Erst im Juni sprengten sich drei Selbstmordattentäter am Atatürk-Flughafen in die Luft. Bei dem Anschlag gab es 45 Todesopfer, weitere 240 Menschen wurden verletzt. Für diesen Anschlag machte die türkische Regierung die Terrormiliz Islamischer Staat verantwortlich.
Quelle: ntv.de, sba/dpa