Terroranschlag in Mogadischu Schabaab "grüßen" Obama mit einer Bombe
27.07.2015, 07:36 Uhr
Die islamistischen Schabaab bekannten sich zu dem Angriff auf das Hotel in Mogadischu.
(Foto: picture alliance / dpa)
Barack Obama besucht als erster amtierender US-Präsident Äthiopien. Während er von dort aus der islamistischen Schabaab-Miliz den Kampf ansagt, verübt diese im Nachbarland Somalia einen Terroranschlag auf ein politisch wichtiges Gebäude.
Bei einem Selbstmordanschlag der Schabaab-Miliz auf ein bei Ausländern beliebtes Luxushotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind Polizeiangaben zufolge mindestens 15 Menschen getötet worden. Die meisten der Toten seien Wachleute, die Opferzahl könne noch steigen, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. Die islamistischen Schabaab bekannten sich zu dem Angriff auf das Hotel.
In dem nahe dem internationalen Flughafen gelegenen, sechsstöckigen "Jazeera Palace Hotel" sind die diplomatischen Vertretungen Chinas, Katars und der Vereinigten Arabischen Emirate untergebracht. Chinesische Medien berichten, Chinas Vertretung sei beschädigt worden und mehrere Mitarbeiter hätten Verletzungen erlitten.
Durch die Wucht der Detonation stürzten mehrere Häuser in der Umgebung ein und begruben Bewohner unter sich. Nach Angaben eines Augenzeugen wurde die Explosion von einem "mit Sprengstoff beladenen Lastwagen" ausgelöst. Das Hotel war bereits 2012 Ziel eines Anschlags, als sich Präsident Hassan Scheich Mohamud dort befand. Mohamud verurteilte den neuerlichen Anschlag.
Die Schabaab verkündeten, der Anschlag diene als "Vergeltung für die Tötung dutzender unschuldiger Zivilisten", die bei Angriffen äthiopischer Truppen auf Lager der Miliz im Süden Somalias getötet worden seien. Äthiopien ist ebenso wie Kenia an der Militärmission der Afrikanischen Union in Somalia beteiligt, die in den vergangenen Jahren die Schabaab aus den meisten großen Städten zurückdrängte.
US-Regierung sagt Schabaab Kampf an
Die US-Regierung verurteilte den "abscheulichen Anschlag" auf das Hotel. Nach seinem Besuch in Kenia führt US-Präsident Barack Obama politische Gespräche im Nachbarland Äthiopien. Er betonte, den Kampf gegen die somalische Miliz Al-Schabaab auch in Äthiopien vorantreiben zu wollen. "Es gibt eine sehr ähnliche Bedrohung in Kenia und Äthiopien", sagte Obamas Sicherheitsberater Ben Rhodes. Beide Länder stünden mit Blick auf die Terrorgefahr, aber auch wegen Verstößen gegen Menschenrechte und beim Wirtschaftswachstum vor ähnlichen Herausforderungen.
Obama ist der erste amtierende US-Präsident, der Äthiopien besucht. Er will auch eine Rede vor der Afrikanischen Union halten. Von dieser Plattform aus könne er sich an den gesamten afrikanischen Kontinent richten, sagte Rhodes.
Quelle: ntv.de, nsc/cri/AFP/dpa