Politik

Nahe der Grenze zu Polen Belarussische Elite-Einheiten trainieren mit Wagner-Söldnern

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Nach ihrem gescheiterten Aufstand ziehen Söldner der Gruppe Wagner ins Exil nach Belarus. Dort trainieren die Kämpfer nun mit belarussischen Kommando-Soldaten. Der Übungsplatz liegt nahe der Grenze zu Polen.

Kämpfer der berüchtigten russischen Söldnergruppe Wagner haben in Belarus nahe der Grenze zu Polen nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit der Ausbildung belarussischer Spezialeinheiten begonnen. Das Verteidigungsministerium in Minsk veröffentlichte Fotos von maskierten Männern in Kampfausrüstung auf einem Übungsplatz. "Eine Woche lang üben hier auf dem Truppenübungsplatz Bretski Spezialeinheiten und Vertreter des Unternehmens gemeinsam Kampfeinsätze." Mit dem "Unternehmen" ist die private russische Söldnertruppe Wagner gemeint. Das Trainingsgelände befindet sich etwa fünf Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt und liegt in der Region Brest.

Dieses Foto soll einen belarussischen Soldaten mit zwei Wagner-Söldnern während einer Übung zeigen.

Dieses Foto soll einen belarussischen Soldaten mit zwei Wagner-Söldnern während einer Übung zeigen.

(Foto: Verteidigungsministerium Belarus)

Die Wagner-Gruppe hatte bis Juni eine große Rolle für die russische Offensive in der Ukraine gespielt, dann aber mit einem Aufstand am 24. Juni versucht, die russische Militärführung mit einem Marsch auf Moskau zu stürzen. Dieser wurde nach russischen Angaben durch Vermittlung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko nach wenigen Stunden beendet.

Lukaschenko bot Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin anschließend Zuflucht in Belarus an und sagte, die belarussische Armee werde von der Kampferfahrung der Wagner-Kommandeure profitieren. Die Söldner wurden vor die Wahl gestellt, ebenfalls nach Belarus zu gehen, sich der regulären russischen Armee anzuschließen oder nach Hause zurückzukehren. Seit einigen Tagen arbeiten Wagner-Kämpfer und Kommandeure nun nach Angaben aus Minsk bereits als "Ausbilder" für die belarussischen Streitkräfte.

Das Schicksal von Wagner-Chef Prigoschin war zunächst weiter ungewiss. Am Mittwochabend tauchte auf Wagner-nahen Telegram-Kanälen ein Video auf, das angeblich zeigt, wie Prigoschin seine Kämpfer in Belarus anspricht und ihnen sagt, sie werden für einige Zeit dort stationiert sein, um die Armee des Landes voranzubringen. "Was an der Front passiert, ist eine Schande, an der wir nicht teilhaben müssen", sagte er in dem Video. Er schloss jedoch nicht aus, zu einem späteren Zeitpunkt an die Front zurückzukehren.

Belarussische Spezialeinheiten und Kämpfer der russischen Söldnergruppe Wagner werden offiziellen Angaben zufolge nahe der Grenze zu Polen Militärübungen abhalten. Das teilt das belarussische Verteidigungsministerium mit. "Die Streitkräfte von Belarus setzen ihre gemeinsame Ausbildung mit den Kämpfern der Gruppe Wagner fort", teilt die Behörde mit. "Während der Woche werden Spezialeinheiten der Einsatzkräfte zusammen mit Vertretern des Unternehmens Kampftrainingsaufgaben auf dem Truppenübungsplatz Brest erarbeiten."

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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