Dossier

Wenn sich Extremisten verschanzen Blutige Moscheebelagerungen

Moscheen waren bereits häufiger Schauplätze blutiger Kämpfe. Mehrfach verschanzten sich dort Fanatiker, schon in der Vergangenheit stürmten Sicherheitskräfte islamische Gotteshäuser:

Saudi-Arabien 1979: Etwa 250 Anhänger einer orthodoxen Sekte besetzen die Haram-Moschee in Mekka, in deren Hof sich mit der Kaaba die heiligste Stätte des Islams befindet. Die Fanatiker nehmen 250 Gläubige als Geiseln und verschanzen sich dort. Sie fordern den Rücktritt von König Chalid und die Einsetzung einer "echt islamischen Regierung". Bei wochenlangen Kämpfen sterben 161 Menschen, 63 Attentäter werden später enthauptet.

Ägypten 1993: Bei der Erstürmung einer Moschee in Assuan im Zuge der Terroristenfahndung kommt es zu einem Blutbad mit acht Toten und rund 50 Verletzten. Wenige Monate später stürmen Sicherheitskräfte eine von Fundamentalisten als Treffpunkt genutzte Moschee im oberägyptischen Asjut. Drei extremistische Studenten werden angeschossen.

Kaschmir 1993: Moslem-Separatisten besetzen im indischen Teil Kaschmirs die Hazrat-Bar-Moschee. Während der Belagerung durch indische Truppen geraten Teile des Gotteshauses in Brand. Pakistans früherer Regierungschef Nawaz Sharif protestiert gegen die "Entweihung" der Moschee durch Soldaten. Nach 33 Tagen geben die Besetzer auf. Drei Jahre später stürmen erneut islamische Rebellen diese Moschee. Bei einer Schießerei mit Sicherheitskräften werden elf Menschen getötet.

Irak 2004: In Nadschaf sterben mehrere hundert Menschen bei Kämpfen der US-Armee mit Anhängern des radikalen Schiitenpredigers Muktada al-Sadr. Die Milizionäre verschanzen sich in der Imam-Ali- Moschee. Sie verlassen den heiligen Bezirk erst nach drei Wochen - zusammen mit Zehntausenden Pilgern, die in das Gotteshaus gekommen sind, um eine Erstürmung zu verhindern.

Pakistan 2006: Bei einem Luftangriff des pakistanischen Militärs auf eine Koranschule kommen im Oktober 80 Menschen ums Leben. Die Madrassa nördlich der Stadt Khar im Bezirk Bajaur sei "für terroristische Aktivitäten und als Trainingslager genutzt worden", sagte ein Armeesprecher. Nach der Attacke demonstrieren Tausende gegen Pakistans Präsidenten Pervez Musharraf.

Quelle: ntv.de

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