Viele Daten auf CD-ROM Die "Rosenholz"-Dateien
02.08.2006, 09:16 UhrDie "Rosenholz"-Datei ist die Datensammlung der für die Auslandsspionage zuständigen "Hauptverwaltung Aufklärung" (HVA) des DDR-Staatssicherheitsdienstes. Nach der Wende 1989 gelangte die Datei auf ungeklärten Wegen in die Hände des US-Geheimdienstes CIA -möglicherweise über den sowjetischen KGB. Die Operation wurde unter dem Namen "Rosewood" (Rosenholz) bekannt. Nach Angaben der Stasi-Unterlagen-Behörde handelt es sich bei den "Rosenholz"-Datensätzen um etwa 317.000 mikroverfilmte Karteikarten zu Personen und weitere 77.000 Karten zu operativen Vorgängen, gespeichert auf CD-ROM.
Als die US-Amerikaner die "Rosenholz"-Datei im Jahr 2003 für die Stasi-Unterlagen-Behörde freigaben, warnte deren Leiterin Marianne Birthler vor überzogenen Erwartungen. Mit "spektakulären Enthüllungswellen" sei nicht zu rechnen. Zudem seien die verfilmten Karteikarten schlecht lesbar, einiges sei fehlerhaft eingegeben.
Ein interner Bericht der Birthler-Behörde ergab später: Für die Wahlperiode von 1969 bis 1972 waren in der "Rosenholz"-Datei 43 Bundestagsabgeordnete als "Inoffizielle Mitarbeiter mit Arbeitsakte" (IMA) geführt worden. Nach Medienberichten wurden die meisten aber ohne ihr Wissen "abgeschöpft". Birthler nannte es eine "absurde Idee", dass die Stasi in Fraktionsstärke im Bundestag gesessen habe.
Quelle: ntv.de