Dossier

Stern im Sinken begriffen Obama nur im Ausland top

Barack Obamas Zustimmungsrate in den USA liegt nur noch bei 47 Prozent.

Barack Obamas Zustimmungsrate in den USA liegt nur noch bei 47 Prozent.

(Foto: AP)

Obama hat Erwartungen geweckt, die er bisher nicht erfüllen konnte. Im eigenen Land verliert er an Zustimmung. In China und Russland hingegen steigen die Sympathien für die USA.

Ein Prophet gilt nirgend weniger denn in seinem Vaterland und in seinem Hause (Mt, 13, 57), wusste schon Jesus zu sagen. Michail Gorbatschow kann ein Lied davon singen, in das nun auch der US-Präsident einstimmen kann. Laut "Pew Global Attitudes Project 2010", das sich auf Umfragen in 22 Ländern stützt, ist Barack Obamas Stern daheim im Sinken begriffen. Die in Berlin am Sitz der Bertelsmann-Stiftung vorgestellte Untersuchung ist das Ergebnis einer abermaligen Zusammenarbeit des Pew Research Center for the People & the Press und der Bertelsmann Foundation, beide in Washington D.C. ansässig.

Bruce Stokes stellt den Untersuchungsbericht vor.

Bruce Stokes stellt den Untersuchungsbericht vor.

(Foto: Tom Maelsa/Bildschön)

Im Februar vergangenen Jahres betrug die Zustimmungsrate in den Vereinigten Staaten noch 64 Prozent, derzeit liegt sie bei 47 Prozent. Entgegen einem weitverbreiteten Klischee ist Obama – zum Beispiel – in Frankreich beliebter als in Großbritannien, sagt Pew-Vertreter Bruce Stokes nicht ohne zu schmunzeln. Dies sei aber nicht überall so: In islamisch geprägten Ländern habe die Zustimmung abgenommen. Mit seiner Rede in Kairo habe Obama im Nahen und Mittleren Osten sehr hohe Erwartungen geweckt, die er bis auf den Tag nicht erfüllt habe. Obama hätte aktiver sein müssen, fügt Annette Heuser, Leiterin der Bertelsmann Foundation hinzu.

Annette Heuser, John Kornblum und Bruce Stokes: Der ehemalige US-Botschafter Kornblum bewertet den Bericht optimistisch.

Annette Heuser, John Kornblum und Bruce Stokes: Der ehemalige US-Botschafter Kornblum bewertet den Bericht optimistisch.

(Foto: Tom Maelsa/Bildschön)

Einigermaßen erstaunlich ist, dass in Russland und China die Sympathien für die USA gestiegen sind, was nicht zuletzt auch auf die Person Obamas zurückzuführen ist. Eine Rolle dabei dürfte auch gespielt haben, dass in beiden Ländern unter der Bevölkerung die Einsicht gewachsen ist, dass man die globalen Probleme nicht gegen-, sondern nur miteinander lösen kann. Insgesamt habe die Angst vor einer Klimakatastrophe aber abgenommen, geht aus dem Bericht hervor. Er entnehme der Untersuchung, dass trotz der Krise keine Weltuntergangsstimmung herrsche, kommentiert John Kornblum, einst US-Botschafter in Deutschland und ausgewiesener Fachmann in internationalen Fragen. Da kann man nur zustimmen, sich freuen und neue Hoffnung schöpfen.

Quelle: ntv.de

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