Sudans Präsident Al-Baschir Überzeugter Soldat und Islamist
14.07.2008, 14:41 UhrDer sudanesische Präsident Omar Hassan Al-Baschir ist Soldat mit Leib und Seele und gilt als überzeugter Araber und Islamist. Bereits zweimal ging er mit brachialer Gewalt gegen Aufstände von nicht-arabischen schwarzen Rebellen im Süden des Landes sowie in der westlichen Region Darfur vor. Aktuell beschuldigen die Vereinten Nationen das von Al-Baschir geführte Regime in Khartum, arabische Reitermilizen zu unterstützen, die seit Jahren die schwarze Bevölkerung in Darfur terrorisieren.
Al-Baschir wurde 1944 in einem Dorf etwa 100 Kilometer nördlich von Khartum geboren. Bereits mit 16 schloss er sich der sudanesischen Armee an, für die er 1973 als Offizier im arabisch-israelischen Jom-Kippur-Krieg im Einsatz war. 1989 putschte sich das Militär mit Al-Baschir an der Spitze an die Macht. Unter dem neuen Präsidenten wurde das Regime in Khartum zunehmend repressiver und orientierte sich zunehmend am islamischen Fundamentalismus. Bis zum endgültigen Bruch zwischen Al-Baschir und dem Islamisten-Führer im Jahr 2000 galt der Chef der Nationalen Islamischen Front, Hassan al-Turabi, als Graue Eminenz und ideologischer Kopf des Regimes.
Rebellen stellen Vize-Präsidenten
Es kam zum Bruch mit westlichen Geberländern und internationalen Finanzinstitutionen. Die Fronten im seit 1983 dauernden Bürgerkrieg im schwarzafrikanischen, erdölreichen Süden des Landes verschärften sich. Erst 2005 wurde nach über 20 Jahren der längste Bürgerkrieg Afrikas beendet. Der südsudanesischen Rebellenarmee SPLA gewährte Al-Baschir 9 von rund 25 Ministerposten. Zudem stellen die ehemaligen Rebellen seither den Vize-Präsidenten.
Al-Baschir hat zwei Frauen, aber nach offiziellen Angaben keine Kinder.
Quelle: ntv.de