Zwischen Barock und Grün Ungestört im Schloss
22.08.2007, 16:38 UhrDas Bundeskabinett trifft sich zu seiner Klausur am 23. und 24. August im Barockschloss Meseberg rund 70 Kilometer nördlich von Berlin. Das neue Gästehaus der Bundesregierung in dem brandenburgischen 150-Seelen-Dorf ist erst Ende Januar offiziell eröffnet worden.
Das zu DDR-Zeiten verfallene "Zauberschloss am Huwenowsee" - wie es Theodor Fontane nannte - war mehrere Jahre lang von der Münchner Messerschmidt-Stiftung für 25 Millionen Euro denkmalgerecht saniert worden. Der Staat ließ für 13 Millionen Euro Sicherheits- und Kommunikationstechnik einbauen. Zum Anwesen gehören auch ein vier Hektar großer Park samt dem See. Die Stiftung hat Haus und Grund auf 20 Jahre an die Bundesregierung vermietet, für einen symbolischen Euro.
Für hochrangige Gäste sind in der ersten Schlossetage vier Suiten eingerichtet. Der große Gartensaal mit Deckengemälde und Parkblick im Erdgeschoss eignet sich für Besprechungen mit bis zu 30 Personen. Daneben befinden sich neun weitere repräsentative Räume, die ineinander übergehen. Bei der Restaurierung sei darauf geachtet worden, möglichst den Originalzustand mit Stofftapeten und Gemälden wieder herzustellen.
Seine Hoch-Zeit erlebte das 1738 von Hermann Graf von Wartensleben errichtete Schloss Ende des 18. Jahrhunderts, als es Major Christian Ludwig von Kaphengst gehörte. Der Adjutant des Prinzen Heinrich, Bruder Friedrichs des Großen, organisierte Feste und Theateraufführungen und ließ den Schlosspark anlegen. Auch das aus dieser Zeit stammende Pflaster vor dem Schlossportal haben die Denkmalschützer wieder freigelegt. Der ehemalige französische Staatspräsident Jacques Chirac war Ende Februar der erste Staatsgast, der darüber schritt.
Quelle: ntv.de