Russland und Georgien Viele Konfliktherde
07.08.2007, 13:32 UhrGeorgien hat Russland beschuldigt, mit zwei Kampfflugzeugen ein Dorf nahe der Unruheprovinz Süd-Ossetien bombardiert zu haben. Die Regierung in Tiflis sprach von einem "Akt der Aggression". Russland hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Hier ein Überblick über Konflikte zwischen den beiden Nachbarländern:
ROSEN-REVOLUTION: Seit der friedlichen "Rosen-Revolution" in Georgien vor drei Jahren haben sich die Beziehungen drastisch verschlechtert. Der Umsturz brachte den westlich orientierten Michail Saakaschwili an die Macht. Er will das Kaukasus-Land enger an Nato und Europäische Union (EU) anbinden sowie die Beziehungen zu den USA verstärken.
ABTRÜNNIGE REGIONEN: Mit Abchasien und Süd-Ossetien streben zwei georgische Regionen nach einer Abspaltung und engeren Anbindung - womöglich sogar einem Anschluss - an Russland. Sie werden von der Regierung in Moskau unterstützt.
VERHÄLTNIS ZU DEN USA: Russland hat die USA im Verdacht, gezielt in seine Einfluss-Sphäre einzudringen und engere Beziehungen zu Georgien als Türöffner für den Kaukasus nutzen zu wollen.
GAS: Georgien ist bislang von russischem Gas abhängig. Diese Abhängigkeit wird jedoch demnächst durch eine Pipeline beendet, die von Aserbaidschan über Georgien in die Türkei führt.
WEIN UND WASSER: Russland hat ein Einfuhrverbot für Wein, Früchte und Mineralwasser aus Georgien erlassen. Davon ist auch das Heilwasser Bordschomi aus dem gleichnamigen Ort betroffen, das zu den größten Einnahmequellen Georgiens gehört.
MILITÄRSTÜTZPUNKTE: Russland unterhält noch immer zwei Militärstützpunkte in Georgien, die seit der Zeit der Sowjetunion existieren. Es hat aber inzwischen zugestimmt, diese Soldaten bis 2008 abzuziehen.
GESCHICHTE: Das Russische Reich hat sich die Bergregion im Westen des Kaukasus im 19. Jahrhundert einverleibt. Nach einer kurzen Phase der Unabhängigkeit Anfang des 20. Jahrhunderts besetzten sowjetische Truppen Georgien 1921. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion erklärte das Land seine Unabhängigkeit.
Quelle: ntv.de