Pressestimmen

DFB-Elf holt den WM-Titel "Am Ende war die Mannschaft der Star"

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In der 113. Minute erlöst Mario Götze die deutschen Fans von ihrem Bangen. Die Nationalmannschaft sichert sich in einem engen Spiel den vierten Stern. Die deutsche Presse ist sich einig: Der WM-Sieg ist nicht nur der Verdienst überragender Einzelspieler.

"Wie sich diese Nationalmannschaft präsentiert hat, war inspirierend.", meint der Ingolstädter Donaukurier: "Das eigene Ego zurückstellen und so für den gemeinsamen Erfolg arbeiten. Sich auf ein Ziel konzentrieren, sich nicht davon abbringen lassen. Und bei aller Konzentration fair bleiben, die Konkurrenten im Blick behalten. Natürlich war es letztlich nur ein Fußballturnier. Aber nicht nur Fußballer können davon lernen."

"Demut, Teamgeist, Zuversicht - es ist nicht wenig, was wir uns vom Weltmeister 2014 abgucken können.", finden auch die Kieler Nachrichten: "Die goldene Generation des deutschen Fußballs hat sich selbst die Krone aufgesetzt. Die berühmten deutschen Fußballtugenden gepaart mit einem eleganten Offensivstil, der die ganze Welt begeistert. In dieser Mannschaft gab es viele Stars, und doch war am Ende die Mannschaft der Star."

Auch die Ulmer Südwest Presse ist der Ansicht: "Sportler sind Vorbilder, vor allem Jüngere eifern ihren Idolen nach. Jogi Löws Jungs haben es verstanden, diese Funktion nahezu perfekt auszufüllen. Die Spieler und ihr Trainer haben ihr Ziel nicht als Einzelkämpfer, sondern als Team, als solidarisches Kollektiv erreicht. Mit Beharrlichkeit, Willen, hohem Können und viel Spaß an der Sache. Allen Nörglern, die hinter der Begeisterung für diese Mannschaft schon wieder deutschen Größenwahn aufblitzen sehen, sei die Frage - frei nach Per Mertesacker - gestellt: Was wollt ihr eigentlich?"

"2014 in Brasilien stimmte alles.", stellt der Trierische Volksfreund fest: "Der Teamgeist zwischen den sich einst eher verfeindet gegenüberstehenden Spielern von Borussia Dortmund und Bayern München. Die Erfahrung der Spieler, die schon große Schlachten auf internationaler Ebene geschlagen haben. Und die Mischung aus Prinzipientreue und Flexibilität in den Entscheidungen des Bundestrainers, der sich jeglicher Hektik in der Beurteilung seiner Arbeit erfolgreich entzog."

Die Lübecker Nachrichten sind ebenfalls der Meinung: "Da hat sich kein 'Wunder' ereignet in Rio wie vor 60 Jahren in Bern, da hat ein Team den Titel gewonnen, das ihn wirklich verdient hat. Mit einigen der immer wieder zitierten deutschen Tugenden errungen, wie Willensstärke und Disziplin, vor allem aber auch mit einem Fußball, den früher andere zelebrierten, die jetzt ein wenig den Anschluss verpassen. Und ist es nicht großartig, dass man 'uns Deutschen' diesen Titel gönnt? Das liegt nicht nur an dem Fußball, den die Mannschaft gespielt hat, es liegt auch an ihrem Auftreten. Sympathisch, nahbar und nie überheblich hat sie sich gezeigt und beim unglaublichen 7:1 gegen den Gastgeber Fairness, gar Mitleid demonstriert."

"Die Lockerheit der Spieler bei fast allen ihren Auftritten in Brasilien ist symptomatisch für das veränderte Selbstbewusstsein hierzulande.", konstatiert die Stuttgarter Zeitung: "Was 2006 mit der WM im eigenen Land einen explosionsartigen Ausbruch erlebte, hat sich mittlerweile verselbstständigt. Eine Deutschland-Flagge am Auto würde heute niemand mehr als symbolhafte Zurschaustellung von Nationalstolz empfinden. Stattdessen dient das Stück Stoff lediglich als schwarz-rot-goldenes Accessoire - so selbstverständlich wie Bier und Bratwurst."

Zusammengestellt von Laura Kleiner

Quelle: ntv.de

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