Zuwanderungshoch in Deutschland "Genau das braucht der Arbeitsmarkt"
07.05.2013, 21:20 Uhr
17 Jahre ist es her, dass mehr als eine Millionen Menschen nach Deutschland gezogen sind. Die Zuwanderer kommen insbesondere aus dem Süden und Osten Europas. Dort finden sie keine Arbeit oder werden schlecht bezahlt. Viele von ihnen sind gut qualifiziert. Eine Chance für den deutschen Arbeitsmarkt. Die deutschen Journalisten geben sich hoffnungsvoll.
Von "Armutswanderung" könne nach Ansicht der Stuttgarter Zeitung bei der überwiegenden Zahl der Menschen, die nach Deutschland kommen, keine Rede sein. "Wegen der katastrophalen Arbeitsmarktlage in ihren Heimatländern kommen auch weit mehr gut ausgebildete Italiener, Spanier und Griechen als bisher", heißt es. Auf den wachsenden Zustro
m von Arbeitskräften solle nicht mit Abwehrreflexen reagiert werden. Aufgrund der demografischen Entwicklung werde Deutschland in den nächsten Jahrzehnten auf Zuwanderung angewiesen sein. Andernfalls sei das Wohlstands- und Sozialstaatsniveau nicht zu halten.
Diesen Standpunkt vertritt auch die Nordwest-Zeitung. Viele Zuwanderer "sind jung, gut ausgebildet, wissbegierig. Genau das braucht der deutsche Arbeitsmarkt." Die Pforzheimer Zeitung sieht das genauso. Der Arbeitsmarkt leide bereits unter "massivem Nachwuchs- und Fachkräftemangel". Allerdings treibe allzu oft Perspektivlosikeit die jungen Menschen nach Deutschland und die wiederum schade ganz Europa.
"Am Ende profitiert Deutschland nun von der Finanz- und Schuldenkrise in Europa," kommentiert hingegen die Rhein-Zeitung die Zuwanderung insbesondere von Fachkräften. Um den Effekt noch voranzutreiben, müssten bürokratische Hürden abgebaut und nicht nur die Erwerbspersonen selbst, sondern auch ihre Familien integriert werden.
Von Hürden für die Einwanderer, die es zu überwinden gilt, spricht auch der Mannheimer Morgen. Sprachbarrieren, Anerkennung ausländischer Abschlüsse "und die Migranten stoßen auch nicht überall auf Gegenliebe". Man solle die Neuankömmlinge willkommen heißen. "Es geht ja nicht nur um die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen, sondern ebenso um den Ruf Deutschlands als weltoffene Drehscheibe."
Der Kölner Stadt-Anzeiger findet noch einen weiteren positiven Aspekt. Wenn die Zuwanderer von heute nach ein paar Jahren in Deutschland in ihre Heimat zurückkehrten, blieben sie ein "Leben lang ein Bindeglied zwischen beiden Ländern".
Quelle: ntv.de