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Toxische Männlichkeit Drei Rasierseifen sind "ungenügend"

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Rasiermittel sollen nicht nur die Klinge sanft über die Haut gleiten lassen, sondern nach Ansicht der Hersteller auch einen verführerischen, männlichen Duft verströmen.

Rasiermittel sollen nicht nur die Klinge sanft über die Haut gleiten lassen, sondern nach Ansicht der Hersteller auch einen verführerischen, männlichen Duft verströmen.

(Foto: imago images/Shotshop)

Wer bei der täglichen Rasur mehr Nachhaltigkeit möchte, landet schnell bei festen Rasierseifen. Von den künstlichen Moschus-Düften einiger dieser Produkte sind die Öko-Tester aber gar nicht angetan.

Ciao, Schaumdose! Feste Rasierseifen sind oft nur in Papier oder Pappe verpackt, so lässt sich Verpackungsmüll sparen. Und im Vergleich zum klassischen Schaum sind bei ihnen weniger Konservierungsmittel im Spiel.

Das klingt erstmal gut. Und doch können längst nicht alle 18 Rasierseifen, die sich die Zeitschrift Öko-Test ganz genau angeschaut hat, überzeugen (Ausgabe 10/2024). Ein wesentlicher Kritikpunkt der Testerinnen und Tester: Duftstoffe, die weder für den Menschen noch für die Umwelt gut sind.

Moschus-Verbindungen können sich im Fettgewebe ansammeln

Denn Rasiermittel sollen nicht nur die Klinge sanft über die Haut gleiten lassen, sondern nach Ansicht der Hersteller auch einen verführerischen, männlichen Duft verströmen.

Dabei nutzen einige von ihnen allerdings künstliche Moschus-Düfte, die Öko-Test als bedenklich einstuft. In sechs Produkten weist das von der Zeitschrift beauftragte Labor die polyzyklischen Moschus-Verbindungen Tonalid und/oder Galaxolid nach. Sie können sich im menschlichen Fettgewebe anreichern und stehen im Verdacht, das Hormonsystem zu beeinträchtigen. Und: Gelangt Galaxolid einmal in die Natur, baut es sich nur sehr langsam wieder ab. Die stecken laut der Tester unter anderem in den drei mit "ungenügend" bewerteten Rasiermitteln: "Tabac Original Rasierseife", "Musgo Real Shaving Soap Classic Scent" und "Taylor of Old Bond Street Sandalwood Herbal Shaving Soap" enthalten polyzyklische Moschusverbindungen.

Das Taylor of Old Bond Street-Produkt enthält neben Tonalid auch Moschus-Keton – eine Nitro-Moschusverbindung, die in der EU offiziell als krebsverdächtig eingestuft und giftig für Wasserorganismen ist.

Moschus-Verbindungen müssen nicht deklariert werden

Wer sich ein neues Seifenstück zulegen will, fragt sich nun vielleicht: Kann ich diese problematischen Moschus-Verbindungen auf die Liste der Inhaltsstoffe irgendwie erkennen? Das geht nicht wirklich. Öko-Test zufolge müssen die Hersteller diese Verbindungen nicht deklarieren, sondern dürfen sie hinter dem Begriff "Parfum" verbergen.

Anders ist das bei Duftstoffen, die Allergien auslösen können, sie müssen aufgelistet werden. Und auch da wurden die Tester fündig: In einem Produkt etwa steckt Isoeugenol, das dafür bekannt ist, besonders häufig allergische Reaktionen auszulösen.

Die Hälfte der Produkte ist in Ordnung

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Immerhin: Die Hälfte der Rasierseifen können Männer guten Gewissens verwenden, fünf Produkte bekommen sogar die Bestnote "sehr gut". Preissieger ist dabei die "Speick Men Active Rasierseife", die pro 100 Gramm 7,13 Euro kostet. Ebenfalls "sehr gut" und halbwegs erschwinglich, ist die "Greendoor Naturkosmetik Rasierseife" für 10 Euro.

Übrigens: Wer möglichst viel Verpackungsmüll sparen will, sollte darauf achten, dass das Produkt nicht unnötig doppelt verpackt ist. Bei acht Produkten ist in diesem Punkt laut "Öko-Test" noch Luft nach oben.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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