Heizsaison 2023 Gaspreise fast halbiert, Heizöl um ein Viertel günstiger
05.10.2023, 11:14 Uhr Artikel anhören
Die Haushalte in Deutschland bleiben aller Voraussicht nach in der kommenden Heizperiode von den Rekordpreisen des vergangenen Jahres verschont.
(Foto: IMAGO/Zoonar)
Unerfreulich. So langsam wird es frisch. Jetzt werden vielerorts die Heizungen angeschmissen. Aber immerhin sind die Preise für Gas und Öl für deutsche Haushalte derzeit auf einem deutlich niedrigeren Kostenniveau als ein Jahr zuvor.
Seit dem Höhepunkt der Energiekrise sind die Preise für Erdgas und Heizöl in Deutschland deutlich zurückgegangen. Wie eine Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt, ist Erdgas im Jahresvergleich um durchschnittlich 43 Prozent günstiger zu haben und die Preise für Heizöl sind um 25 Prozent gefallen.
Demnach kostete Gas im bundesweiten Durchschnitt im Oktober 2022 durchschnittlich 20,54 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Aktuell liegt der Durchschnittspreis bei 11,73 Cent/kWh.
Wie hoch die Gaskosten für einen individuellen Haushalt ausfallen, hängt aber vom jeweiligen Gastarif ab. Hier gibt es je nach Tarifgruppe große Preisunterschiede. Der durchschnittliche Gaspreis im Standardtarif des örtlichen Grundversorgers ist von 15,2 Cent/kWh im Oktober 2022 auf 14,62 Cent/kWh im Oktober 2023 gefallen. Der durchschnittliche Preis des günstigsten Angebots für Neukunden ist im selben Zeitraum von 23,85 Cent/kWh auf 8,87 Cent/kWh gesunken.
"Die Haushalte in Deutschland bleiben aller Voraussicht nach in der kommenden Heizperiode von den Rekordpreisen des vergangenen Jahres verschont", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Das Preisniveau ist jedoch nach wie vor hoch und die Gasmärkte nervös. Weitere Preisnachlässe sind daher aktuell nicht zu erwarten."
Beim Gas bis zu 1100 Euro sparen
Darum sollten Gaskunden ihren jetzigen Tarif prüfen und mit aktuellen Neukundenangeboten vergleichen. Ein Haushalt im freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh kann durch den Wechsel aus der örtlichen Grundversorgung zum günstigsten Angebot mit empfehlenswerten Bedingungen derzeit durchschnittlich 1150 Euro einsparen.
Aber auch Ölkunden können mit niedrigeren Heizkosten als im vergangenen Jahr rechnen. Kostete leichtes Heizöl im Oktober 2022 im Mittel rund 150 Euro pro Hektoliter, sind es zum Start in die Heizsaison 2023 rund 113 Euro. Das entspricht einer Preissenkung von rund 25 Prozent.
Darauf beim Heizölkauf achten
Wer jetzt also volltanken möchte, sollte beim Heizölkauf Folgendes zu berücksichtigen:
Vergleichen Sie die Preise: Heizöl wird bei verschiedenen Anbietern zu unterschiedliche Preise angeboten. Am leichtesten lässt sich der Preis tagesaktuell im Internet vergleichen.
Vereinbaren Sie einen Festpreis: Hausbesitzer sollten diesen bei der Bestellung vereinbaren und sich vom Lieferanten schriftlich bestätigen lassen. Dann gilt dieser Preis auch, falls das Heizöl bis zum Lieferzeitpunkt teurer wird. Leider allerdings auch umgekehrt - falls es billiger wird.
Denken Sie über eine Sammelbestellung mit den Nachbarn nach: Dadurch kann Geld gespart werden, da die Logistikkosten des Lieferanten sinken. Nachteil: Wer für alle bestellt, haftet womöglich mit seinem Geld, wenn die anderen nicht zahlen.
Zählwerk auf null: Überzeugen Sie sich, dass bei der Lieferung beim Einschalten der Pumpen das Zählwerk auf null gestellt ist. So lässt sich die getankte Menge kontrollieren.
Schaumfrei tanken: Während der Zähler läuft, muss im Sichtglas nur Heizöl zu sehen sein. Kommt Schaum oder verschwindet das Heizöl völlig aus dem Schauglas, muss die Messung automatisch unterbrochen werden. Läuft der Zähler weiter, wird in dieser Zeit Luft statt Flüssigkeit gemessen.
Quelle: ntv.de, awi