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Frühe Früchte im Öko-Test Nur zwei Mal Erdbeeren sind "gut"

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Sehen unschuldig aus.

Sehen unschuldig aus.

(Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild)

Erdbeere müsste man sein. Die ist beliebt. Und zwar das ganze Jahr. Saison haben die begehrten Früchte in Deutschland in den warmen Monaten. Doch von anderswo sind sie auch zeitiger zu haben. Öko-Test hat Früherdbeeren untersucht und ist wenig angetan.

Erst mal gilt es, mit einem Missverständnis aufzuräumen. Denn botanisch gesehen ist die Erdbeere gar keine Beere, sondern eine Nuss - eine sogenannte Sammelnussfrucht. Der rot gefärbte Fruchtkörper ist eine Scheinfrucht und die gelblichen Punkte sind die eigentlichen Früchte beziehungsweise Nüsschen.

Nachdem dies geklärt ist, kann festgestellt werden, dass sie den meisten Menschen dennoch schmeckt. Egal ob roh und pur, oder mit Sahne auf oder ohne Kuchen, zum Champagner oder mit reichlich Zucker als Marmelade. Bleiben wir schlank und ursprünglich. Roh und pur also.

Frische Früchte aus heimischem Anbau haben in Deutschland von Ende April bis Anfang September Saison. Sprich, noch ist keine Erdbeerzeit. Aber da es so etwas wie gibt es nicht, nicht mehr zu geben scheint, kann man auch bereits seit Monaten hierzulande Erdbeeren erwerben. Die nennen sich dann Früherdbeeren und kommen aus der spanischen Provinz oder auch aus Ägypten.

Keine Geschmacksprüfung

Öko-Test wollte wissen, was die Ware so hermacht und hat 13 Produkte aus Super- und Biomärkten zu Preisen zwischen 1,94 Euro und 7,98 Euro pro 500 Gramm untersucht. Zudem war von Interesse, unter welchen ökologischen und sozialen Bedingungen die Erdbeeren angebaut wurden. Zu diesem Zweck wurden Fragebögen verschickt, und zwar sowohl an den Anbieter, in dessen Filiale die Früchte gekauft wurden, als auch an den landwirtschaftlichen Betrieb, auf dessen Feldern die betreffenden Erdbeeren angebaut wurden. Stichwort Corporate Social Responsibility (CSR). Geschmacklich wurde die Ernte hingegen nicht bewertet.

Um es kurz zu machen, Öko-Test ist nur so mittelmäßig angetan. Denn nur zwei Produkte sind "gut". Zwei weitere hingegen "ungenügend" und noch mal dieselbe Menge "mangelhaft". Der Rest ist "befriedigend" oder "ausreichend".

Die schlechten Nachrichten zuerst. Die vier Testverlierer stammen allesamt von Discountern und sind vergleichsweise günstig zu haben. Doch die "Erdbeeren, Klasse 1, Spanien" von Penny vom Erzeuger Grufesa, die von Netto (Fres Molinero Natur) für 3,18 beziehungsweise 2,49 Euro, enthalten je vier Pestizide, die alle der Gesundheit nicht zuträglich sind.

Testverlierer und Testsieger

Die Ware "Erdbeeren, Spanien" von Norma (Frutas El Pinar/2,59 Euro) und die "Natur Lieblinge kleine Schätze Erdbeeren, Spanien, Klasse 1" von Aldi Süd (Fresaflor/1,94 Euro) enthalten bis zu sieben Spritzgifte. Darunter Ethirimol, ein bienentoxisches Fungizid, das in der EU eigentlich verboten ist. Zudem bekamen beide Produkte bei der CSR-Prüfung das Ergebnis "ungenügend".

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Die Edeka "Bio Erdbeeren, Spanien, Klasse 2" und die Rewe "Bio Erdbeeren, Klasse 2, Spanien" beide vom Erzeuger (Berrynest) kann man sich hingegen bedenkenlos schmecken lassen. Beide wurden für "gut" befunden und erzielen in der Schadstoffprüfung sogar ein "sehr gut". Dafür sind sie mit 7,98 beziehungsweise 4,98 Euro aber auch relativ teuer.

Der gesamte Test ist auf Öko-Test gratis verfügbar.

Quelle: ntv.de, awi

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