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Wenn im Bett nichts geht Warentest empfiehlt diese Potenzmittel

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Potenzmittel sind  für Betroffene ein Segen. Schließlich ist die Erkrankung ein Tabu und kann so neben dem Verzicht auf ein erfülltes Liebesleben für erheblichen, oft vermeidbaren Leidensdruck sorgen.

Potenzmittel sind für Betroffene ein Segen. Schließlich ist die Erkrankung ein Tabu und kann so neben dem Verzicht auf ein erfülltes Liebesleben für erheblichen, oft vermeidbaren Leidensdruck sorgen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Erektile Dysfunktion - allein die Begrifflichkeit bereitet Sorge. Doch erfreulicherweise gibt es gegen gelegentliche oder dauerhafte Impotenz Abhilfe. In Form von Medikamenten. Warentest klärt auf, welche Mann zu mehr Standhaftigkeit verhelfen können.

Mögliche Gründe dafür, dass Mann beim Sex nicht so kann wie erwünscht, gibt es viele. Einer davon kann Impotenz - also erektile Dysfunktion sein. Das ist eine Krankheit und hat nichts mit sexueller Unlust zu tun. An Letzterer ist eine mangelnde Libido schuld. An Ersterer die Potenz. Es geht also um das Können und nicht ums Wollen.

Per Definition liegt eine behandlungsfähige erektile Dysfunktion dann vor, wenn es dem Mann länger als sechs Monate trotz Begehren nicht gelingt, eine Erektion zu erreichen oder lange genug aufrechtzuerhalten, um den Geschlechtsakt zu vollziehen. Ein gelegentlicher Durchhänger ist also noch kein Grund zur Sorge und kann neben seelischen Ursachen auch einem hoffentlich nur vorübergehenden ungesunden Lebenswandel (Alkohol, Drogen, Zigaretten, Übergewicht, Bewegungsmangel) oder einem unter anderem auch daraus resultierenden Testosteronmangel resultieren. Manchmal sind auch schlicht die mangelnden Reize des gewählten Sexualpartners schuld, wenn Mann die nötige Standhaftigkeit vermissen lässt.

Dauerhafte Erektionsstörungen? Ab zum Arzt!

Wenn es um dauerhafte Erektionsstörungen geht, sollte immer ärzt­liche Hilfe gesucht werden. Am besten beim Urologen. Denn in etwa 80 Prozent der Fälle hat Impotenz körperliche Ursachen. Wie etwa altersbedingte Durchblutungsstörungen oder auch Diabetes, welche zu langfristigen Schäden an Nerven und Blutgefäßen führen kann. Erektile Dysfunktion kann so auch ein Alarmzeichen für Herz- und Gefäßkrankheiten sein und auf ein erhöhtes Risiko für Herz- und Schlaganfall hindeuten. Auch bestimmte Medikamente können die Potenz deutlich mindern. Zudem können Faktoren wie chronischer Stress und seelische Belastungen den Hormonhaushalt durcheinanderbringen. Potenzmittel sind in diesem Fall allerdings nicht die erste Wahl, um wieder in Schwung zu kommen.

Hat der Arzt eine organisch bedingte Erektionsstörung diagnostiziert, können Medikamente in Form von Potenzmitteln helfen. Was für Betroffene ein Segen ist, denn schließlich ist die Erkrankung ein Tabu und kann so neben dem Verzicht auf ein erfülltes Liebesleben für erheblichen, oft vermeidbaren Leidensdruck sorgen. Klar sollte auch sein, dass Potenzmittel keine Lifestyle-Produkte für eine bessere Performance im Bett sind. Auf keinen Fall sollten Betroffene diese auf eigene Faust aus dem Internet kaufen. Rezeptpflichtige Mittel wie Viagra sind dort oft Fälschungen. Manche angeblich "rein pflanzliche" Produkte enthalten nicht deklarierte Stoffe, die für Männer, die sie wegen eines Herzleidens nicht nehmen dürfen, lebensbedrohlich sein können.

Nachdem das alles geklärt ist, nun zur Stiftung Warentest. Deren Arzneimittelexperten haben Tabletten, Spritzen und Stäbchen bewertet, die bei entsprechendem Befund Abhilfe schaffen können. Die Preise der durch Warentest bewerteten 100 Mittel reichen von rund 13 Euro für einen 4er-Pack Tabletten bis fast 200 Euro für einen 10er-Pack Injektions­lösungen.

Sexuelle Lust vorausgesetzt

Darunter Mittel mit dem Phosphodiesterase-Hemmer (PDE-Hemmer) Sildenafil; das ist der Wirk­stoff, dem Viagra und seine zahlreichen Nach­ahmer­produkte ihre Wirkung verdanken. Weitere PDE-Hemmer sind Avanafil, Tadalafil und Vardenafil. Sie können als Tablette eingenommen werden und verstärken vor allem die Blutzufuhr im Penis, welche die Erektion verstärken und verlängern kann - sexuelle Lust vorausgesetzt. Die Wirkung kann aber ihren Preis haben, denn Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Sehstörungen oder sogar Hörverlust können auftreten. Auch Männer, die an schweren Herzerkrankungen leiden, müssen die Finger von diesen Potenzmitteln lassen. Zu hoch ist die Gefahr, etwa für einen Herz­infarkt. Auch dürfen diese nicht mit einigen Mitteln gegen Herzleiden wie Angina Pectoris kombiniert werden.

Der Wirk­stoff Alprostadil wird vor allem eingesetzt, wenn die Ergebnisse der PDE-Hemmer unbefriedigend sind. Dieser wird injiziert oder in die Harnröhre eingeführt. Im Gegensatz zu den vorher genannten Wirkstoffen müssen beim Alprostadil die Nervenbahnen der Verwender nicht intakt sein, wie etwa bei Querschnittsgelähmten oder Männern mit anderen Nervenschäden.

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Von den pflanzlichen Mitteln wurde nur Yohimbin berück­sichtigt. Es hat als einziges pflanzliches Mittel eine Arznei­mittel­zulassung, wird aber von den Testern als "wenig geeignet" eingestuft, da die therapeutische Wirksamkeit als nicht ausreichend nachgewiesen gilt.

Gleich gut und deutlich günstiger: Generika

Viele andere Medikamente sind jedoch mit "Einschränkung geeignet", alle sind rezept­pflichtig und müssen vom Anwender selbst bezahlt werden. Deshalb sollten Arzt und Patient darauf achten, dass vor allem günstige Generika verschrieben werden. Denn die sind oft für nur ein Viertel des Preises des Originals zu haben. Unter Berücksichtigung der oben genannten möglichen Kontraindikationen werden von Warentest vor allem wegen ihrer günstigen Preise nachfolgende Produkte hervorgehoben:

  • Wirkstoff Alprostadil: Caverject Impuls, 2 Injektionsspritzen, 10 μg/Stück, 42,94Euro, Muse 2 Stäbchen/500 μg, 45,71 Euro.
  • Wirkstoff Avanafil: Spedra, 4 Filmtabletten, 100 mg/Stück, 36,52 Euro (kein Generikum).
  • Wirkstoff Sildenafil: Sildenafil Biomo (12,59, Euro), Sildenafil Abz (14,14 Euro), Sildaristo (14,88 Euro), Sildenafil Neuraxpharm (16,05 Euro), je 4 Filmtabletten, 50 mg/Stück. Zum Vergleich: Viagra ist in derselben Menge für 56,67 Euro zu haben.
  • Wirkstoff Tadalafil: Tadalafil Beta (13,07 Euro), Tadalafil Biomo (13,07 Euro), Tadalafil Stada (13,46 Euro), Tadalafil Abz 13,58 Euro) , 4 Filmtabletten, 10 mg/Stück. Zum Vergleich: Cialis kostet mit 94,77 für dieselbe Menge ein Vielfaches der genannten Produkte.
  • Wirkstoff Vardenafil: Levitra, 4 Filmtabletten, 5 mg/Stück, 23,32Euro.

Quelle: ntv.de, awi

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