Pop-it & Co. Fidget-Toys: Was steckt hinter dem Fummel-Hype?
24.07.2021, 10:12 Uhr
Pop-it-Fidgets sind das Trendspielzeug des Sommers 2021.
(Foto: Amazon/HiCollie)
Alle Jahre wieder kommt ein Sommer-Trend, der die Nation spaltet. Die einen schütteln verständnislos den Kopf, die anderen sind mit Feuereifer dabei. Der neueste Trend: Pop-it-Toys und andere Fidget-Spielereien. Was es damit auf sich hat.
Vermeintlich sinnfreies Trend-Spielzeug hat Tradition: In den 1990ern waren es bunte Spiralen, die Treppen hinuntergehen konnten, Plastikschnuller und bunte Würmer mit unsichtbaren Schnüren – 2017 kam dann der große Hype um Fidget-Spinner hinzu.
Wer im Sommer 2021 mitreden will, braucht offenbar nun ein Pop-it-Fidget-Toy. Die ploppenden Silikongebilde gibt es in allen Formen und Farben. Vom Dinosaurier über Einhorn und Schmetterling bis zum einfachen Viereck wird alles geboten. Was macht das Spielzeug so ansprechend?
Pop-it: Das Fidget-Toy des Sommers
Jeder kennt das befriedigende Gefühl, eine Luftpolsterfolie Stück für Stück mit den Fingern zum Knallen zu bringen. Das leise Ploppen und Knacken entfaltet eine unerklärliche Sogwirkung und man hört oftmals erst auf, wenn die Folie abgegrast ist. Spielzeughersteller machen sich das Prinzip gerade zunutze: Pop-it-Fidgets sind bunte Silikonformen, die einen ähnlichen Knalleffekt wie Luftpolsterfolie bieten. Und der Effekt scheint ansteckend: Die Teile sind ein Riesen-Renner auf Tiktok, Youtube und dem Schulhof.
Wer möchte, filmt sich damit in den sozialen Netzwerken. Aber auch simple Spiele wie "Vier gewinnt" lassen sich mit einem Pop-it-Fidget umsetzen. Oder das folgende Strategiespiel: Zwei Spieler dürfen abwechselnd so viele Blasen in einer Reihe herunterdrücken, wie sie möchten. Wer aber die letzte Blase drückt, hat verloren.
Der Bestseller auf Amazon ist ein Dreier-Set, bestehend aus Eis am Stiel, Cupcake und Milchshake. Natürlich in den kunterbunten Regenbogenfarben gehalten.
Pop-it-Fidgets: Tiktok-Trend oder Therapie?
Ob Fidget-Toys wie die Pop-its vielleicht sogar bei Nervosität oder ADHS helfen, ist nicht final geklärt. Dr. Katherine Isbister von der University of California berichtet etwa gegenüber dem englischen Guardian, es gäbe Menschen, denen Pop-its & Co. bei der Konzentration helfen. Wissenschaftliche Studien mit eindeutigem Ergebnis gibt es dafür aber nicht. Trotzdem wird solch sensorisches Spielzeug schon seit den 1970ern therapeutisch eingesetzt.
Pop-it-Fidgets zweckentfremdet
Ob für seine Kinder oder sich selbst, die Chance ist groß, dass man sich in nächster Zeit ein Pop-it-Fidget anschaffen wird. Aber was tun, wenn der Trend wieder vorbei ist? Dann lassen sich die Förmchen immerhin noch als Mini-Eiswürfelformen oder auch als bunte Untersetzer für Töpfe verwenden, bevor sie in irgendeiner Kiste auf dem Dachboden verschwinden.
Fidget-Toys zum Kneten, Quetschen und Drehen
Wer mit den Pop-its nichts anfangen kann, seine Hände aber dennoch beschäftigen will, findet reichlich alternative Fidget-Toys, an denen man nach Herzenslust herumdrücken kann.
Auch wenn sie out sind, machen Fidget-Spinner immer noch Spaß. Mit den Kreiseln aus Metall lassen sich immerhin allerlei Kunststückchen üben, außerdem sind sie leiser als Pop-its.
Wer lieber drückt und klickt, versucht sich an einem Fidget-Cube. Er ist mit unterschiedlichen Knöpfen, Drehscheiben, einer Kugel und einem Stick ausgestattet und soll durch die verschiedenen Betätigungs-Möglichkeiten etwa vom Fingernägelkauen ablenken.
Wenn das Fidget-Toy etwas netter aussehen soll, bietet sich dieser Schlüsselanhänger an. Sobald es etwas stressiger wird oder Langeweile aufkommt, drückt man einfach die putzigen Bohnen aus ihrer Schale.
Ob Pop-it, Fidget-Cube oder -Spinner, mit diesen Fidget-Toys kann man sich oder seinen Nachwuchs auf simple Art beschäftigen. Nicht nur im Wartezimmer oder während einer Telefon-Konferenz, auch für die Urlaubsfahrt eignen sich die Spielzeuge perfekt.
Quelle: ntv.de