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Baden-Württemberg Studie: Jeder Dritte in Baden-Württemberg fühlt sich einsam

(Foto: picture alliance/dpa)

Eine neue Studie zeigt: Einsamkeit betrifft Menschen in Baden-Württemberg quer durch alle Altersgruppen – besonders jene mit geringem Einkommen oder wenig sozialen Kontakten.

Stuttgart (dpa/lsw) - Mehr als jeder dritte Mensch in Baden-Württemberg fühlt sich einer Studie zufolge einsam - mal stärker und mal weniger ausgeprägt. Betroffen sind Menschen aus allen Altersgruppen, Lebenssituationen und Regionen, wie eine landesweite der Bertelsmann Stiftung zeigt. Demnach hängen Erfahrungen mit Einsamkeit weniger damit zusammen, wo man lebt, sondern vor allem mit den sozialen Kontakten, dem Einkommen und der eigenen Gesundheit.

Wer besonders einsam ist

"Einsamkeit ist kein individuelles Problem, sondern sie betrifft die Gesellschaft in ihrer Breite", sagte der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne), dessen Haus die Studie unterstützt hat. Das Thema sei schambehaftet und müsse enttabuisiert werden. Auch Maike Luhmann, eine der Autorinnen der Studie, ist überzeugt: "Wir müssen Einsamkeit als gesamtgesellschaftliches Problem verstehen, das nur gelöst werden kann, wenn alle gesellschaftlichen Akteure Verantwortung übernehmen."

Laut Studie sind vor allem Menschen mit geringem Einkommen von Einsamkeit betroffen. Auch Kranke, Behinderte und Migranten sind gefährdet. Besonders belastet ist die Gruppe der 30- bis 65-Jährigen.

Und was helfen könnte

Einsamen Menschen fehlen laut Studie oft Anlaufstellen und sie greifen seltener auf soziale Angebote zurück. Mehr noch: Viele verlieren Vertrauen in Mitmenschen und Institutionen - und beteiligen sich weniger am politischen Prozess. "Somit gefährdet Einsamkeit nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern auch die Stabilität unseres demokratischen Gemeinwesens sowie die Resilienz unserer Gesellschaft in Krisenzeiten", warnen die Bertelsmann-Experten.

Laut Stiftung können unter anderem soziale Orte und Begegnungsräume helfen, Einsamkeit zu verhindern oder zu lindern. Entscheidend sei das Gefühl sozialer Zugehörigkeit besonders in der unmittelbaren Nachbarschaft und in persönlichen Netzwerken.

Quelle: dpa

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