Hamburg & Schleswig-Holstein Merz nun Pate eines Seehundes
03.11.2025, 17:46 Uhr
(Foto: Marcus Brandt/dpa)
Kanzler Merz nimmt an einer Sitzung der Landesregierung von Schleswig-Holstein teil. Draußen gibt es Protest. Drinnen ein Geschenk.
Husum (dpa/lno) - Bundeskanzler Friedrich Merz ist nun Pate eines Seehundes in der Seehundstation Friedrichskoog an der Nordsee. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (beide CDU) überreichte dem Kanzler am Nachmittag bei einem Besuch in Husum eine entsprechende Urkunde. Auf die Frage von Merz, was er dafür tun müsse, sagte Günther: "Lieb sein." Und ab und an für Futter sorgen.
Der Heuler hat den Namen "Lüthje" bekommen. Die Station kümmert sich um Seehunde, die ihre Mutter verloren haben. Damit die Säugetiere ausgewildert werden können, müssen sie mindestens 25 Kilogramm wiegen und gesund sein.
Proteste wegen "Stadtbild"-Äußerung
Merz nahm während seines Antrittsbesuchs in Schleswig-Holstein an einer Kabinettssitzung der schwarz-grünen Landesregierung im Ratssaal der Stadt im Kreis Nordfriesland teil. Nach Polizeiangaben haben am Nachmittag knapp 150 Menschen vor dem Rathaus wegen Aussagen von Merz zu Migration und dem "Stadtbild" protestiert.
Auf Plakaten stand unter anderem zu lesen: "Dein Stadtbild passt nicht in mein Weltbild". Sie riefen vor der Ankunft des Kanzlers "Wir sind das Stadtbild". Merz erreichte den Ratssaal aber über einen anderen Eingang des Rathauses. Dort trug er sich auch in Gästebücher der Landesregierung und der Stadt ein.
Bundesweit waren zuletzt Menschen wegen der Merz' "Stadtbild"-Aussagen auf die Straße gegangen. Merz hatte am 14. Oktober gesagt, die Bundesregierung korrigiere frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik und mache Fortschritte, "aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen". Später konkretisierte Merz dann, Probleme würden diejenigen Migranten machen, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus hätten und nicht arbeiteten.
Quelle: dpa