Berlin & Brandenburg Brand vor CSD löst Sorge aus - Auch Staatsschutz ermittelt
21.10.2025, 14:16 Uhr
Vor dem CSD in Cottbus brennt ein Müllcontainer am "Regenbogenkombinat". Der Staatsschutz ermittelt - was steckt dahinter? Zur CSD-Parade ist die queere Community wegen Protesten besonders wachsam.
Cottbus (dpa/bb) - Die Polizei prüft, ob ein Brand vor einem Kulturzentrum in Cottbus im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Christopher Street Day in der südbrandenburgischen Stadt steht. Der polizeiliche Staatsschutz wurde in die Ermittlungen eingebunden, da Brandstiftung und ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden können, sagte ein Sprecher der Polizei. "Es ist uns bewusst, dass gerade in der CSD-Woche ein Brand vor diesem Objekt besonders angeguckt werden muss."
Initiativen sprachen bereits von einem Brandanschlag auf das "Regenbogenkombinat" in Cottbus. Am Montagnachmittag hatte laut Polizei ein Müllcontainer Feuer gefangen und eine benachbarte Fassade des Kulturzentrums in Mitleidenschaft gezogen. Verletzt wurde demnach niemand. Die Feuerwehr habe den Brand nach etwa 15 Minuten gelöscht. Spezialisten der Kriminalpolizei suchten Spuren und nahmen Ermittlungen zur Brandursache auf.
Gegendemo zum CSD am Sonntag angemeldet
Die Polizei wird am Sonntag zum CSD unter dem Motto "Vereint in Frieden und Vielfalt" und zwei weiteren Versammlungen in Cottbus im Einsatz sein. Gegen die bunte Parade gibt es Protestaufrufe. Die rechtsextreme Gruppierung "Deutsche Jugend voran" schrieb in sozialen Medien, sie wolle gegen den CSD in Cottbus auf die Straße gehen.
Deutschlandweit gab es immer wieder Gegendemonstrationen und Störversuche aus der rechten Szene gegen CSDs. Der Brand vor dem "Regenbogenkombinat" hat noch einmal Besorgnis in der queeren Community ausgelöst.
Bündnis will Zeichen gegen rechts setzen
Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Hochschulen, Kultur und anderen Initiativen will auch ein Zeichen gegen Rechtsextremismus in der Lausitz setzen. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es auch, die Versammlungsfreiheit dürfe nicht für Ausgrenzung oder Hetze missbraucht werden.
Quelle: dpa