Berlin & Brandenburg PCK-Chef hofft auf Entlastung der Wirtschaft
11.09.2025, 11:44 Uhr
(Foto: Oliver von Riegen/dpa)
Viele Unternehmen auch in Brandenburg ächzen unter hohen US-Zöllen und unter hohen Energiepreisen. Regierungschef Woidke hat die Wirtschaft zum Gespräch eingeladen. Der PCK-Chef nennt seine Wünsche.
Potsdam (dpa/bb) - Der Chef der PCK-Raffinerie, Ralf Schairer, erhofft sich politische Weichenstellungen des Bundes für Wege aus der Wirtschaftskrise. Die deutsche Industrie, vor allem Raffinerien mit Kohlenwasserstoff und die Chemieindustrie, seien unter Druck, sagte der Sprecher der PCK-Geschäftsführung der Deutschen Presse-Agentur und dem RBB vor Beginn der zweiten Brandenburger Industriekonferenz. Er forderte Änderungen bei der Bepreisung von Kohlendioxid (CO2).
Schairer dringt auch darauf, dass die Bundesregierung nicht über die rechtlichen Vorgaben der EU für erneuerbare Energien hinausgehe. "Hier sieht die Bundesregierung deutliche Verschärfungen gegenüber dem europäischen Recht vor", sagte er. Das widerspreche dem Koalitionsvertrag. Die Raffinerie versorgt weite Teile des Nordostens und Berlin unter anderem mit Sprit, Heizöl und Kerosin. Die Ampel-Regierung entschied, wegen des Ukraine-Kriegs auf russisches Pipeline-Öl zu verzichten.
Gespräch zwischen Industrie, Gewerkschaften, Kammern und Verbänden
Bei der zweiten Industriekonferenz auf Einladung von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach die Landesregierung mit der Wirtschaft darüber, wie wirksam Entlastungs- und Wachstumsimpulse waren. Dabei waren Vertreter von rund 20 Industrieunternehmen sowie von Gewerkschaften, Kammern und Verbänden. Viele Unternehmen leiden derzeit unter hohen US-Zöllen und hohen Energiepreisen.
Der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus, Jens Warnken, sagte, alle Unternehmen brauchten eine Entlastung bei Strompreisen. "Das Thema Energie muss noch mal auf den Prüfstand", sagte er. Die Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Katja Karger, sieht "viele Arbeitsplätze in Brandenburgs Industrie gefährdet – im Energiesektor, in der Stahl- und Automobilindustrie, ebenso wie in der Ernährungswirtschaft".
Quelle: dpa