Berlin & Brandenburg Polizei hebt Drogenlabor in Nauen aus - zwei Festnahmen
29.10.2025, 14:23 Uhr
Mehr als 100 Einsatzkräfte, 100 Kilo Drogen und 200.000 Euro Bargeld: In Nauen fliegt ein Labor in einer Lagerhalle auf, dessen Größenordnung selbst erfahrene Ermittler verblüfft.
Nauen (dpa/bb) - Polizei und Zollfahndung haben in Nauen (Landkreis Havelland) ein großes Drogenlabor ausgehoben. Bei einem mehrstündigen Großeinsatz wurden zwei Tatverdächtige festgenommen, wie ein Sprecher des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Wir haben außerdem über 200.000 Euro in bar und rund 100 Kilo fertige Drogen sichergestellt." Das Labor befinde sich in einer angemieteten Lagerhalle in einem Industriegebiet.
Es seien die Drogen 3-CMC und 4-CMC gefunden worden. Sie gehörten zu den Amphetaminen und seien als Partydroge einzustufen, sagte der Sprecher. Neben bereits fertigen Drogen seien bei der Razzia außerdem große Mengen an chemischen Stoffen entdeckt worden, die für die Herstellung benötigt werden. Zuvor hatten mehrere Medien über den Fall berichtet. Chrystal Meth gehöre nach bisherigen Erkenntnissen nicht dazu.
"Bei den Chemikalien stehen wir noch ganz am Anfang, das sind so viele", sagte der Sprecher. "Da werden wir voraussichtlich Tage brauchen, um das alles vernünftig zu untersuchen." Weiter sagte er: "Ich bin seit 25 Jahren Ermittler. Das ist das größte Labor, das ich je gesehen habe. Und ich habe viele, viele Jahre als Drogenfahnder gearbeitet."
Auf die Ermittler wartet noch viel Arbeit
Die Arbeit sei auch unter Gesundheitsschutzgesichtspunkten schwierig. "Im Moment gibt es noch keine Freigabe, dass wir da ohne Gasmaske rein können", sagte der Sprecher.
"Die ganzen Chemikalien müssen analysiert werden, damit wir genau feststellen können, was sie damit machen können." Noch sei das nicht eindeutig zu beantworten. Er sei sicher, "es kommen noch andere Drogen dazu."
An der Razzia unter der Federführung des Zollfahndungsamtes seien zunächst 120 Einsatzkräfte beteiligt gewesen, später rund 150, unter anderem auch von der Bundespolizei sowie der Landespolizei Berlin und der Landespolizei aus Brandenburg. Die Ermittlungen liefen bereits seit Mai, sagte der Sprecher. Zuständig ist die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder).
Quelle: dpa